Bewerbungen sind heutzutage weitläufig standardisiert – einfach den Namen des Adressaten austauschen und schon können Anschreiben und Lebenslauf an zig unterschiedliche Stellen verschickt werden. Dass die meiste Kommunikation zudem elektronisch verläuft, macht es noch einfacher, sich auf viele Gesuche gleichzeitig zu bewerben.
Kurz & knapp: Motivationsschreiben
Das Motivationsschreiben (auch: dritte Seite) ist ein Teil des Bewerbungsverfahrens, in welchem Bewerber ihr Interesse an der entsprechenden Stelle ausführen sollen. Zudem haben sie die Möglichkeit, sich selbst und die individuellen Fähigkeiten genauer herauszuarbeiten.
Motivationsschreiben sind in Ich-Form und in ganzen Sätzen zu formulieren. In der Regel sind sie auf eine A-4-Seite begrenzt. Weitere Infos zum Aufbau eines Motivationsschreibens finden Sie in unserem Ratgeber dazu.
Für ein gutes Motivationsschreiben ist es von allergrößter Wichtigkeit, den eigenen Mehrwert zu betonen und einen authentischen Eindruck zu vermitteln. Was in ein solches Schreiben gehört und was nicht, erfahren Sie hier.
Inhalt
Spezifische Infos zum Motivationsschreiben:
Damit ausschreibende Stellen einen besseren Überblick über ihre oft zahlreichen Bewerber bekommen, wird immer öfter ein meist kurzes Motivationsschreiben verlangt. Solch ein Dokument lässt sich nicht so beliebig austauschen.
Der nachfolgende Ratgeber behandelt deshalb die wichtigsten Fragen rund um das Motivationsschreiben: Was diese Art von Dokument ausmacht, wo Stolpersteine lauern und wie beim Schreiben vorgegangen werden sollte.
Zu aller erst: Was ist ein Motivationsschreiben überhaupt?
Ein Motivationsschreiben meint in der Regel eine subjektive Stellungnahme des Bewerbers bzw. der Bewerberin, in welcher sich zu den Beweggründen für die Bewerbung und zu eigenen Fähigkeiten geäußert werden soll. In der Regel beschränkt sich solch eine Schilderung auf eine A-4-Seite im normalen Schriftgrößenformat, was etwa 500 getippte Worte umfasst – insofern keine anderen Vorgaben genannt sind. Motivationsschreiben werden auch „die dritte Seite“ genannt, weil sie in einer regulären Bewerbungsmappe nach Anschreiben und Lebenslauf eben das dritte Dokument sind.
Beachten Sie hierzu: In manchen Inseraten ist von einem Motivationsschreiben die Rede, dabei ist eigentlich ein reguläres Anschreiben gemeint. Sollte Ihnen nicht klar sein, was für Bewerbungsunterlagen von Ihnen verlangt sind, dann fragen Sie nach. Dies wird keinesfalls negativ ausgelegt werden, sondern zeigt, dass Sie interessiert und aufmerksam sind.
Motivationsschreiben werden inzwischen bei einer Vielzahl von Bewerbungsprozessen verlangt. Meist geht es dabei um besonders heiß umkämpfte Stellen in großen Unternehmen; aber auch für die Arbeit in der Öffentlichkeit, bei besonderen Kundenkontakt oder einer Immatrikulation werden inzwischen solche extra Ausführungen verlangt. Bearbeiter wollen damit einen persönlicheren Eindruck eines Bewerbers erhalten, indem indirekt „abgeklopft“ wird, wie selbstbewusst, wortgewandt oder ambitioniert eine Person wirklich ist.
Was gehört in ein Motivationsschreiben – und was nicht?
Ein Motivationsschreiben für eine Bewerbung verfassen zu müssen, bringt viele erst einmal in Verlegenheit – nicht nur die, welche sich mit einer Ausformulierung eigener Gedanken schwer tun. Denn es gilt auch, den richtigen Ton zu treffen; das kann sich mitunter kompliziert gestalten. Schließlich geht es bei einem Motivationsschreiben darum, eine gute Balance zu finden: zwischen professionell und persönlich, selbstbewusst und zurück genommen, ausführlich und trotzdem präzise muss ein Spagat hingelegt werden.
Die reinschriftliche Darstellung der Motivation eines Bewerbers mag in dem Sinne nicht derart festgelegt sein, wie es bei einem tabellarischen Lebenslauf der Fall ist. Dennoch gelten hier natürlich bestimmte ungeschrieben Regeln, was den Form und den Inhalt anbelangt. Bevor Sie also das Motivationsschreiben selbst verfassen, sollten deshalb zunächst ein paar allgemeine Hinweise beherzigt werden – beginnend mit dem, was in einem Motivationsschreiben auftauchen sollte:
Das macht sich gut im Bewerbungsschreiben
- Stimmen Sie Ihr Anschreiben und Ihr Motivationsschreiben aufeinander ab!
Dies meint zum einen, dass sich die gegebenen Informationen in den beiden Schreiben natürlich nicht wiedersprechen dürfen und keine Wiederholungen auftreten. Zum anderen sollte ersichtlich sein, wie die Betonung der einzelnen Dokumente ist; dabei kann das Motivationsschreiben als eine Erweiterung und als ein subjektives Pendant zu dem eher zurückgenommenen Anschreiben begriffen werden.
- Gehen Sie nicht nur auf sich, sondern auch auf den Arbeitgeber, die Stelle, das Projekt etc. ein
Die Schilderung der eigenen Qualifikationen ist eine Sache – bei einem Motivationsschreiben gilt es aber genauso klarzustellen, warum sich für jene Firma, Universität, Betrieb und dergleichen entschieden wurde. Hier kann auch gut erwähnt werden, wie Sie überhaupt auf die Stelle aufmerksam geworden sind – insofern dass nicht bereits im Anschreiben dargelegt wurde.
Recherchieren Sie zu der ausschreibenden Stelle und erwähnen Sie diese lobend in Ihren Ausführungen. Arbeitgebern ist es natürlich auch wichtig, dass Sie sich mit dem Arbeitsort und der Arbeit selbst auseinander gesetzt haben.
- Nennen Sie Ihre Referenzen, auch wenn diese nicht zur Stelle passen
Dies gilt im gleichen Maße für Anschreiben und Motivationsschreiben. Das der persönliche Beruf fundamental die Identität bestimmt, ist in der heutigen Arbeitswelt lange nicht mehr der Fall. Sicherlich würden noch viele Menschen von sich behaupten, in ihrem individuellen Job eine Berufung fürs Leben gefunden zu haben – Fakt ist nun mal, dass öfter zwischen Arbeitsumfeldern gewechselt wird. Vor allen junge Bewerber schreckt ein Motivationsschreiben auch deshalb ab, weil sie sich ihrer eigenen beruflichen Wünsche unsicher sind.
Viele Arbeitnehmer orientieren sich mal früher, mal später um – das wissen auch Arbeitgeber. Sollte eine Stelle nicht Ihren bisherigen Arbeitserfahrungen entsprechen, muss im Motivationsschreiben nicht der Eindruck erweckt werden, als habe sich der Bewerber niemals für etwas anderes interessiert. Dementsprechend müssen Sie auch keine Referenzen geheim halten, gleichwohl diese vielleicht nicht auf die beworbene Stelle passen. Wenn eine Arbeitserfahrung Ihrer Einschätzung nach besonders zu Ihrer persönlichen Entwicklung beigetragen hat, dann erwähnen Sie diese auch.
Selbiges gilt auch für Arbeitsreferenzen, welche Sie eventuell als gar nicht erwähnenswert beurteilen oder auf welche Sie vielleicht auch nicht besonders stolz sind. Ein vergleichsweise einfacher Nebenjob hat Sie vielleicht nicht professionell vorangebracht, kann aber wiederum ein Indiz dafür sein, dass ein Bewerber arbeitsam und sich nicht „zu schade“ ist. Dabei empfiehlt sich immer, Querverweise herzustellen: Wenn Sie bspw. einen Aushilfsjob in der Gastronomie hatten und sich auf einen medizinischen Beruf bewerben möchten, dann können Sie gut argumentieren, dass Sie den Umgang mit Menschen genießen und Schichtarbeit gewohnt sind.
- Seien Sie bestimmt!
Im ganzen Motivationsschreiben sollte betont werden, dass Sie sich ganz bewusst für eine Bewerbung auf die entsprechende Stelle entschieden haben. Dass Sie noch andere Bewerbungen ausstehen haben oder das entsprechende Angebot nur die zweite Wahl für Sie ist, gehört selbstverständlich nicht hinein.
Ihre Überzeugung sollte sich auch in Ihrer Wortwahl wiederspiegeln: Wählen Sie eine aktive Schreibweise und vermeiden Sie dementsprechende Passiv- und Konjunktivformen. Statt einem „Ich wurde ausgebildet“ sollte ein „Ich habe eine Ausbildung absolviert“ gewählt werden und ein „Ich freue mich über Ihre positive Antwort“ klingt viel entschiedener als ein „Ich würde mich über eine positive Antwort freuen“.
- Wählen Sie das richtige Aussehen für Ihr Motivationsschreiben!
Laut dem Volksmund isst das Auge bekanntlich mit – dies kann auch auf Bewerbungsunterlagen allgemein angewendet werden. Neben dem bloßen Inhalt muss das Motivationsschreiben natürlich auch optisch ein ansprechendes Design aufweisen. Dazu zählt zum einen, dass es einheitlich und übersichtlich ist: Das Layout sollte mit den restlichen Bewerbungsunterlagen vom Stil her übereinstimmen und sich angenehm und zügig lesen lassen.
Achten Sie auf Absätze und eventuell auch Einrückungen am Anfang derselben. Die Schriftgröße sollte nicht zu klein, die Zeilenabstände groß genug und die Schriftart zudem gut lesbar sein. Bedenken Sie: Diejenigen, die für die Überprüfung Ihres Motivationsschreibens verantwortlich sind, lesen in der Regel sehr viel. Dementsprechend ist eine leichte Lesbarkeit für Betroffene sehr dankbar und lässt Ihre Bewerbung indirekt auch besser dastehen.
Wenn ein Motivationsschreiben ausgedruckt verschickt wird, ist eine händische Unterschrift üblich – wie auch beim Anschreiben und beim Lebenslauf. Sie rundet ein das Dokument ab und setzt eine persönliche, oft auch sympathische Note. Auch hier gilt: Keine bunten Stiftfarben und dergleichen, sondern lieber zum Kugelschreiber oder Füllhalter greifen.
Allgemein gilt für die Ausgestaltung von Bewerbungsunterlagen: Weniger ist mehr. Allzu mit Text überladene Dokumente, spaßhafte Schriftarten, Icons und Bilder wirken unprofessionell und abschreckend. Eine nüchterne, klare Stilart mit wenigen Akzenten macht da eindeutig einen besseren Eindruck.
Dies gilt auch für ein etwaiges Passfoto. Ein Selfie mit Kussmund oder ein Bild vom letzten Strandurlaub mag einen vielleicht im eigenen Freundeskreis als spaßige und interessante Person erscheinen lassen, sind aber für Motivationsschreiben völlig unangebracht.
Müssen Sie ein Motivationsschreiben für eine Online-Bewerbung verfassen, dann ist es unter Umständen der Fall, dass ein entsprechender Text einfach in ein Fenster auf der Webseite eingefügt werden muss. Damit werden Diskussionen über Aussehen natürlich großteils hinfällig. Dennoch sollte auch hier darauf geachtet werden, Absätze einzufügen und das Schreiben im Rahmen der technischen Möglichkeiten übersichtlich aussehen zu lassen.
- Formulieren Sie eigene Gedanken!
Dies mag besonders schwer fallen, gerade dann, wenn Bewerber sich nicht sprachlich begabt fühlen. Sich Anregungen und Impulse zu suchen, ist natürlich nicht verboten; aber es ist ungünstig, wenn sich die Schreibstile zwischen Motivationsschreiben und den restlichen Bewerbungsunterlagen auffällig unterscheiden. Personaler sind in der Regel geschult und merken sofort, wenn ein Motivationsschreiben einfach nur abgekupfert ist. Das kann dann auch schon schnell zu einer Ablehnung führen. Mit einem bloßen Übernehmen tun Sie sich also selbst keinen Gefallen.
Allgemein muss die ganze Sache natürlich wirken – das tut es nicht, wenn Sie Ihr komplettes Motivationsschreiben aus einer Vorlage herauskopieren.
Dies führt auch direkt zu all jenen Dingen, welche es beim Motivationsschreiben zu unterlassen gilt:
Das macht sich nicht gut im Bewerbungsschreiben
- Geben Sie nicht einfach Ihren Lebenslauf wieder!
Dies hängt auch mit den bereits erwähnten Umstand zusammen, dass Anschreiben und Motivationsschreiben harmonieren sollten. Generell muss die Bewerbung in der Gänze kohärent wirken. Das Motivationsschreiben speziell ist dafür da, besondere Aspekte Ihres (beruflichen) Lebens hervorzuheben und auch persönliche Überzeugungen wieder zu geben. Anstatt einfach nur im Fließtext aufzuzählen, was Sie alles schon gemacht haben, fokussieren Sie sich auf einzelne Beispiele und heben Sie diese besonders hervor.
- Keine Übertreibungen und schon gar keine Lügen!
Dies ist gerade bei dem Motivationsschreiben für ein festes Arbeitsverhältnis wichtig. Insbesondere dann, wenn die Referenzen nicht so zahlreich sind, neigen Bewerber zu einem Aufblasen von Arbeitserfahrungen oder gar zum Erschwindeln vermeintlicher Referenzen. Dies ist natürlich keinesfalls ratsam – zumal solche Flunkereien nie lange unentdeckt bleiben. Kommt dem Überprüfenden etwas ausgedacht vor, wird er Sie spätestens bei einem Vorstellungsgespräch darauf ansprechen; also lieber gleich bei der Wahrheit bleiben. Es wäre ja auch zugegebenermaßen ziemlich peinlich, wenn Ihnen eine Stelle wegen erlogenen Arbeitserfahrungen zugesagt würde und sich im Arbeitsalltag dann herausstellt, dass Sie besagte Fähigkeiten gar nicht besitzen.
Wenn Sie Lücken im Lebenslauf haben, dann betonen Sie diese nicht extra – falls es in irgendeinem Zusammenhang jedoch nicht vermeidbar sein sollte, über diese zu sprechen, dann gehen Sie selbstbewusst damit um. Gleichwohl dies nach wie vor als ungeschriebene Voraussetzung gerade im Arbeitsleben gilt, ist ein lückenloser Lebenslauf oft ein nicht aufrecht zu erhaltender Standard. Ein Bewerbungsschreiben bietet zudem eine gute Möglichkeit, solche offensichtlichen Lücken zu erklären und ggf. zu relativieren.
- Kein Palaver!
Bearbeiter lesen in der Regel vielerlei Motivationsschreiben – und haben dementsprechend jede Formulierung mindestens schon einmal gehört. Um professionell und interessant zu erscheinen, verfallen viele leicht in eine Phrasendrescherei. Dies kann beim Lesen einfallslos, oberflächig und gekünstelt wirken. Formulierungen wie „Schon als Kind war ich an XY interessiert“, „Hiermit bewerbe ich mich als XY“ und andere Standardfloskeln sind deshalb grundsätzlich tabu!
Sollten Sie in Ihrem Motivationsschreiben explizit nach Ihren Schwächen gefragt werden, wird oft der Rat gegeben, dies mit einer eigentlichen Stärke zu beantworten – der Klassiker ist dabei „Perfektionismus“. Auch damit dürften Sie inzwischen niemanden mehr beeindrucken. Wird also ausdrücklich nach Dinge gefragt, die Ihnen persönlich schwer fallen, dann antworten Sie lieber wahrheitsgemäß – dann aber mit dem Zusatz, sich diesen Mängeln bewusst zu sein und aktiv an diesen zu arbeiten. In allen anderen Fällen sollte die Darstellung eigener Schwächen natürlich vermieden werden.
- Kein Eingeschmeichel und nicht allzu viel Selbsthuldigung!
Dies ist oft eine Gratwanderung – schließlich geht es ja darum, sich selbst in ein besonders gutes Licht zu rücken und den Arbeitgeber positiv hervorzuheben. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die eine oder andere Formulierung nicht doch über das Ziel hinaus schießt, holen Sie sich eine zweite Meinung ein.
- Keine unhaltbaren Behauptungen oder Thesen über Ihr vermeintliches Können!
In einem Motivationsschreiben geht es darum, seine eigenen Kompetenzen belegbar darzustellen. Wenn Sie also Ihre Stärken auflisten, dann begründen Sie auch, wie Sie diese erworben haben. Bloße Aussagen darüber, wie gut Sie in etwas sind, reichen nicht aus.
Gleichwohl Sie in einem Motivationsschreiben Ihre eigenen Ansichten wiedergeben dürfen und teilweise auch sollten, bedeutet das nicht, dass Sie einen verbalen Freifahrtschein haben. Wenn Sie eine Meinung zum Ausdruck bringen möchten, dann tun Sie dies sachlich und fundiert. Diffamierungen oder gar Beschimpfungen gilt es selbstredend zu allen Zeiten zu unterlassen.
Wie schreibt man ein Motivationsschreiben? Tipps für den Start
Ist die Fülle an Fallstricken und ungeschriebenen Regeln schon umfangreich genug, tun sich viele grundsätzlich mit einem Ausformulieren solcher doch eher komplexen Gedanken schwer. Mit einer ordentlichen Planung und ein paar Formulierungshilfen ist ein Motivationsschreiben jedoch gut zu bewältigen.
Welche Aufteilung eignet sich?
De facto hat ein Motivationsschreiben keinen festgelegten Aufbau; dennoch sollte, wie bereits erläutern, diese Ausformulierung des eigenen Ansporns einer übersichtlichen Struktur folgen.
Allgemein eignet sich für fast jede schriftliche Darstellung eine grobe Aufteilung in drei Abschnitte. Das sieht nicht nur auf dem Papier gut aus, sondern schafft auch für Sie beim Schreiben eine Basis, an welcher Sie sich bei den genaueren Ausformulierungen orientieren können. Im ersten Abschnitt können Sie ausgewählte Informationen zu Ihrer Person vertiefen, um im zweiten Abschnitt darauf einzugehen, wie Sie beruflich aufstellt sind und warum Sie genau diesen Arbeitgeber für eine Bewerbung gewählt. Im letzten und finalen Abschnitt sollten Sie zusammenfassend und verständlich darstellen, warum Sie eine gute Wahl sind und elegant zum Ende hinführen.
Ein Motivationsschreiben sollte zudem eine Überschrift, eine Anrede und natürlich eine Grußformel am Ende mit Ihrem persönlichen Namen enthalten. Als Überschrift eignet sich einfach „Motivationsschreiben (für XY)“, auch „Meine Motivation“ oder Ähnliches sind möglich. Da Bewerber in den meisten Fällen nicht wissen, wer genau für die Prüfung Ihrer Unterlagen zuständig ist, sollte als grundlegende Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ gewählt werden.
Das Motivationsschreiben ist wesentlich von der Art der Stelle abhängig!
Was letzten Endes inhaltlich in einem Motivationsschreiben steht, richtet sich nach einer Vielzahl von Faktoren. Zu aller erst ist dabei wichtig, um welche Art von Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz es sich genau handelt – denn danach muss das Motivationsschreiben generell thematisch ausgerichtet werden. Deshalb gibt es auch kein allgemeingültiges Muster für das Motivationsschreiben, da dies fallabhängig recht unterschiedlich ausfallen kann.
Das Motivationsschreiben für ein Praktikum
Gerne wird von heutigen Berufsstartern als „Generation Praktikum“ gesprochen. Ob Schulpraktikum, Hospitanz, Berufsorientierung vor dem Studium oder ein Praktikumssemester während des Studiums, die Liste ist lang. Wird ein Motivationsschreiben für ein Praktikum verlangt, dann wissen Arbeitgeber, dass Bewerber in der Regel noch keine oder nicht viele Arbeitserfahrungen vorzuweisen haben.
Es bietet sich an, den Fokus auf die gewünschte Arbeitserfahrung zu legen. Es kann nützlich sein, Ihre Darstellungen anhand folgender Fragen auszurichten:
- Warum möchten Sie in das entsprechende Berufsbild reinschnuppern?
- Was erwarten Sie sich von einem Praktikum in genau diesen Unternehmen?
- Können Sie Freizeitaktivitäten, familiäre Umstände, Hobbies etc. vorweisen, die in irgendeiner Art für das Praktikum nützlich sein könnten? (z.B. viele Geschwister – erwähnenswert für ein Praktikum in einer Kindertagesstätte)
- Für ein Praktikum nach der Schule: In welchen Schulfächern sind Sie besonders gut und könnte dies positiv für ein Praktikum sein?
- Sind Ihre Eltern, ältere Geschwister, Bekannten etc. in dem gewählten Berufsfeld tätig und hat Sie dies eventuell für die Bewerbung animiert?
Das Motivationsschreiben für eine Ausbildung oder Weiterbildung
Ähnlich wie auch im vorhergegangenen Beispiel kann bei einer Ausbildung davon ausgegangen werden, dass diese den Start in ein Berufsleben markiert. Dementsprechend sind auch hier vorherige Arbeitserfahrungen in der Regel kaum oder gar nicht vorhanden. Viele wählen eine Ausbildung aber auch erst später, quasi als „Umsatteln“, wenn schon in anderen Branchen gearbeitet wurde.
Eine Vielzahl von Ausbildungsstätten sind Familienbetriebe mit Tradition, die auf ein entsprechendes Klima großen Wert legen. So etwas eignet sich natürlich hervorragend als Erwähnung in einem Motivationsschreiben. Daneben kann auch auf Folgendes eingegangen werden:
- Warum möchten Sie praktisch arbeiten?
- Warum sind Sie an dem ausgewählten Betrieb interessiert? Ist er eventuell namhaft in der Branche, ist die Örtlichkeit besonders, haben Sie von anderen eventuell erfahren, dass die Ausbildung besonders gut und fundiert ist?
Wird ein Motivationsschreiben für eine Weiterbildung verlangt, dann können die vorhergehenden Fragen noch durch folgende Aspekte ergänzt werden:
- Liegt eventuell schon eine Berufsausbildung vor, die mit der Weiterbildung korrespondiert? Wenn ja, warum sind Sie genau an dieser Spezialisierung bzw. Vertiefung interessiert?
- Wenn Ihre Weiterbildung nicht mit Ihren vorherigen Arbeitserfahrungen korrespondiert: Was sind Ihre Gründe für eine berufliche Umorientierung?
Das Motivationsschreiben für ein Studium
Nicht wenige Universitäten und Fachhochschulen verlangen seit einiger Zeit neben einem Numerus Clausus ein ausformuliertes Motivationsschreiben zu den üblichen Bewerbungsunterlagen; die ist vor allem in den eher geisteswissenschaftlich orientierten Fachrichtungen der Fall.
In solchen Darstellungen sollte noch mehr als bei den vorhergegangenen Fällen darauf geachtet werden, ein entsprechendes Vokabular zu wählen – das bedeutet jetzt nicht, so viele Fremdwörter zu benutzen wie nur irgend möglich, sondern dass sich um ein ansprechendes, akademischen Ausdruck bemüht wird. Zudem sollten Sie sich im Vornherein mit den Lehrinhalten und dem Aufbau des gewählten Studienganges auseinander gesetzt haben.
- Warum möchten Sie Ihre Schulausbildung durch ein Studium erweitern?
- Haben Sie eventuell schon einmal ein Praktikum absolviert, welches auf den Studiengang passt?
- Mit Hinblick auf welches Berufsfeld haben Sie sich den entsprechenden Studiengang ausgesucht?
- Was macht die Lehre des entsprechenden Studienganges gerade an der ausgewählten Universität/ Fachhochschule interessant? Ist der Fachbereich vielleicht besonders renommiert oder die Lehrenden Koryphäen auf ihrem Gebiet?
- Warum sind gerade die gewählte Universität und der entsprechende Standort interessant?
Das Motivationsschreiben für den Job
Dies ist wohl die anspruchsvollste Kategorie: die Motivation für ein festes Arbeitsverhältnis. Anders als bei einer Ausbildung gilt für dieses Motivationsschreiben zum Beispiel, dass im Job das Ausbildungsverhältnis eben zurück tritt und Bewerber umso mehr herausarbeiten müssen, was ihr schon erworbenes Können umfasst. Zudem sieht sich der Bewerber in der Regel einer Reihe von gleich qualifizierten Konkurrenten gegenüber; die Entscheidung kann dann tatsächlich anhand des Motivationsschreibens gefällt werden.
Anders als ein zeitlich eher kurzweiliges Praktikum will die Wahl eines Arbeitsplatzes deshalb natürlich besonders gut begründet sein. Neben den persönlichen Qualifikationen muss hier vor allem auf den Arbeitgeber und die entsprechende Stelle eingegangen werden. Dabei können Sie z.B. versuchen, Folgendes zu beantworten:
- Was hat Sie zu Ihrer Berufswahl animiert und wie konnten Sie diese bis jetzt realisieren?
- Wie haben Ihre bisherigen Abschlüsse/Praktika/Arbeitserfahrungen zur Ausbildung Ihrer Fähigkeiten beigetragen?
- Haben Sie eventuell schon in ähnlichen Betrieben gearbeitet? Was waren dort Ihre Aufgaben und wie hoffen Sie, diese nun durch eine neue Position verbessern zu können?
Gert meint
14. November 2019 at 13:52
Hallo!
Können Sie bitte den Artikel noch ergänzen und die häufigen Fehler, die in Motivationsschreiben auftreten können, beschreiben? Ich freue mich auf Ihre Meinung dazu. Diese Info wäre wirklich interessant.
Danke im Voraus!
arbeitsrechte.de meint
3. Dezember 2019 at 16:50
Hallo Gert,
gängige Fehler, die in einem Motivationsschreiben vermieden werden sollten, finden Sie hier.
Ihr Team von Arbeitsrechte.de