Laut einer repräsentativen Studie (befragt wurden 1.200 Beschäftigte) der Krankenkasse Pronova BKK, welche der Funke-Mediengruppe vorliegt, geht in Deutschland rund jeder zehnte Corona-Infizierte zur Arbeit. Auch andere Erkrankungen halten die Betroffene nicht davon ab, am Arbeitsplatz zu erscheinen. So würden fast 50 Prozent der Berufstätigen trotz Rückenschmerzen auf eine Krankmeldung verzichten.
Mit Corona zur Arbeit: Laut Studie keine Seltenheit in Deutschland
Laut der vorliegenden Studie gehen Berufstätige nicht nur trotz Corona-Infektion zur Arbeit. Das Ergebnis besagt, dass die Mehrheit der Beschäftigten krank zur Arbeit geht. Demnach arbeiteten 38 Prozent trotz Beschwerden wegen einer Allergie.
Auch psychosomatische oder psychische Beschwerden seien bei gut einem Drittel der Arbeitnehmer kein Grund für eine Krankmeldung. 28 Prozent der Arbeitenden würden bei vorliegender Krankheit zuhause bleiben und die Arbeit ruhen lassen.
Nachfolgend wollen wir noch einen genaueren Blick auf die Studienergebnisse werfen, die deutlich machen, wie Beschäftigte mit einer Corona-Infektion in Bezug auf die Arbeit umgehen:
- 16 Prozent der Befragten hatten noch kein Corona
- 33 Prozent gaben an, dass sie bei einem leichten Verlauf so lange zuhause bleiben, bis sie wieder gesund sind
- 9 Prozent gehen trotz Corona-Infektion zur Arbeit
- 17 Prozent würden so lange zuhause bleiben, bis die schlimmsten Symptome überstanden seien
- 17 Prozent der Befragten arbeiteten aus dem Home Office
- 8 Prozent der Studienteilnehmer entscheiden anhand des Arbeitsaufkommens, ob sie den Dienst aufnehmen oder nicht
Laut Gerd Herold, Beratungsarzt bei der Pronova BKK, kann es gravierende Folgen haben, wenn Sie trotz Corona-Infektion auf Arbeit erscheinen. So äußerte er gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe:
Wer sich nicht in Ruhe auskuriert, riskiert, dass Viruserkrankungen auch Herz oder andere Organe angreifen oder sich durch Medikamente unterdrückte Symptome verschlimmern […] Noch dazu können Mitarbeitende angesteckt werden.
Wichtig: Gehen Sie mit Corona zur Arbeit, obwohl Sie sich noch in einer vom Gesundheitsamt angeordneten Quarantäne befinden, so begehen Sie mindestens eine Ordnungswidrigkeit. Diese wird zum Beispiel in Berlin mit einer Geldbuße zwischen 1.000 und 5.000 Euro geahndet. Im Wiederholungsfall können sogar bis zu 25.000 Euro fällig werden.
Erhalte ich trotz Corona-Infektion meinen Lohn?
Was mutmaßlich viele Menschen dazu treibt, trotz Corona-Infektion zur Arbeit zu gehen, sind ein hohes Pflichtbewusstsein sowie die Angst, kein Gehalt mehr zu bekommen. Diese ist allerdings meist unbegründet.
Sind Sie krankgeschrieben, weil Sie Symptome haben, so bekommen Sie bis zu sechs Wochen eine Lohnfortzahlung. Genauso verhält es sich auch, wenn Sie keine Symptome haben, aber gegen das Corona-Virus geimpft sind. Geimpfte Arbeitnehmer sind also auch durch das Infektionsschutzgesetz abgesichert.
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