Es besteht die Möglichkeit, dass Sie als Ausländer nach Deutschland kommen mit dem Ziel, einen Beruf zu erlernen. Doch welche können Migranten in der Bundesrepublik erlernen?
Welche Voraussetzungen benötigen Sie in Deutschland, wenn Sie sich ausbilden lassen wollen, wenn Sie nicht deutscher Staatsbürger sind? Was gibt es sonst noch zu beachten? Antworten auf diese Fragen liefert Ihnen unserer Ratgeber.
Kurz & knapp: Ausbildung für Ausländer
In Deutschland ist die Ausbildung für Ausländer mit einer gewissen Vorbereitung verbunden. Folgendes sollten Sie im Vorhinein besorgen: Schulabschluss anerkennen lassen, Deutschkenntnisse nachweisen, Lebensunterhalt sicherstellen, Unterkunft finden, Krankenversicherung besorgen. Weitere Informationen dazu können Sie hier nachlesen.
Eine Bewerbung für alle Ausbildungsberufe steht Migranten bei Erfüllung der Voraussetzungen offen. Die Ausbildung zu wechseln ist auch für Ausländer möglich, da jeder das Grundrecht auf freie Berufswahl hat.
Die meisten Ausbildungsplätze fordern ein Deutschniveau von B1, während ein paar wenige sogar B2 fordern. Dazu gehören Berufe in der Pflege. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Inhalt
Welche Ausbildung Sie als Ausländer absolvieren können
Bei den Ausbildungen wird zwischen einer schulischen Berufsausbildung und einer betrieblichen Aus- und Weiterbildung unterschieden. Eine schulische Berufsausbildung wird an Fachschulen, Berufsfachschulen oder einem Berufskolleg angeboten. Für diese bekommen Auszubildende grundsätzlich kein Geld. Betriebliche Aus- und Weiterbildungen finden abwechselnd an der Berufsschule und im Betrieb statt. Aufgrund der Dualität von Theorie und Praxis wird sie auch duale Ausbildung genannt. Der Betrieb zahlt eine Vergütung, die in der Höhe je nach Unternehmen variiert.
Die Wahl der Ausbildung in Deutschland für Ausländer
Verschiedene Ausbildungsplätze für Ausländer gibt es auch in Deutschland zahlreich. Mehr als 250 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe weist das Land auf. Auf die Frage, welche Ausbildung ist gut für Ausländer, gibt es keine eindeutige Antwort. Oft kommt es auf die Fachrichtung und die Rahmenbedingungen an, die Ihre Wahl beeinflussen können.
Während Gesundheits-, Sozial- und Medienberufe meist als schulische Ausbildung angeboten werden, können Sie bei einer dualen Ausbildung bereits Geld verdienen. Mindestens 550 Euro brutto und durchschnittlich 835 Euro brutto verdienen Sie im ersten Ausbildungsjahr. Der Betrag steigt von Jahr zu Jahr. Die Kombination aus theoretischem Fachwissen und praktischer Erfahrung bereitet Sie optimal auf den späteren Beruf vor.
Welche Ausbildung ist einfach für einen Ausländer? Das ist ganz abhängig davon, wo Ihre Kenntnisse und Talente liegen. Kochen Sie gerne und gut, fällt Ihnen beispielsweise der Beruf als Koch leicht, wer sich gern um andere Menschen kümmern, könnte Spaß in einem Pflegeberuf haben, während andere Ihre Stärken ganz woanders haben. Als einfach kann eine Ausbildung für Ausländer also nicht generell bezeichnet werden. Das wird danach bestimmt, mit welchen Kenntnissen und Fähigkeiten Sie in welchen Ausbildungsberuf starten.
Ausbildung in Deutschland für Ausländer: Welche Voraussetzungen gelten?
Der Start einer Ausbildung erfolgt ohne Altersgrenze für Ausländer. Ob Sie nun direkt aus der Schule kommen oder schon einen anderen Karriereweg bestritten haben, die Berufsausbildung steht Ihnen offen. Danach ist auch eine Ausbildung für erwachsene Ausländer möglich.
Ohne Schulabschluss bekommen Sie jedoch keinen Zugang zu dieser Bildungsmöglichkeit, unabhängig vom Alter. Ihre im Ausland erworbene Qualifikation können Sie unter Umständen anerkennen lassen.
Anforderungen an die deutschen Sprachkenntnisse für die Ausbildung für Ausländer in Deutschland
Ist eine Ausbildung für Ausländer mit A1- oder A2-Kenntnissen der deutschen Sprache möglich? Deutsche Sprachkenntnisse sind für das Erlernen eines Berufes in Deutschland essentiell. Eine Ausbildung für Ausländer ohne Deutschkenntnisse ist kaum denkbar. In Unternehmen wird Deutsch gesprochen, in Schulen auf Deutsch gelehrt, Prüfungen finden in deutscher Sprache statt. Da bei einer Ausbildung Deutsch für Ausländer von Bedeutung ist, können Sie zuvor in Deutschland einen Deutschkurs besuchen.
Die Ausbildung in Deutschland für Ausländer ist gut mit B1-Sprachkenntnissen zu absolvieren. Für den Nachweis benötigen Sie ein Zertifikat des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen. Ein paar Ausbildungsberufe fordern allerdings ein besseren Sprachverständnis, da die Berufe dies erfordern. Dazu gehören die kaufmännischen Bereiche oder die Pflege. Dort ist eine Ausbildung für Ausländer nur mit B2-Sprachkenntnissen möglich.
Einreisebestimmungen für die Ausbildung und Ausbildungssuche
Kommen Sie aus der EU, können Sie problemlos ohne Visum nach Deutschland einreisen. Wollen Sie eine Ausbildung als Ausländer, der nicht aus der EU kommt, beginnen, benötigen Sie ein Visum. Ein solches ist in der deutschen Auslandsvertretung in Ihrem Heimatland zu beantragen.
Bis zu neun Monate können Ausländer zur Ausbildungssuche jedoch nach Deutschland kommen, wenn sie vor Einreise keinen Platz gefunden haben. Dafür müssen sie jedoch folgende Voraussetzungen nachweisen:
- nicht älter als 34 Jahre alt
- gesicherter Lebensunterhalt während des Aufenthalts in Deutschland
- Abschluss einer deutschen Auslandsschule oder eines Abschlusses, der zum Hochschulzugang berechtigt
- ausreichende deutsche Sprachkenntnisse (Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen)
Mit diesem Aufenthaltstitel ist die Ausübung einer Beschäftigung bis zu 20 Stunden pro Woche sowie eine Probebeschäftigung bis zu zwei Wochen möglich.
Haben sie bereits einen Ausbildungsplatz gefunden, kann die Einreise für die Ausbildung für Ausländer durch ein Visum ermöglicht werden. Hierbei handelt es sich vielmehr um einen Aufenthaltstitel.
Um diesen Titel für den Aufenthalt zur Berufsausbildung zu erhalten, müssen Sie folgende Kriterien nachweisen:
- konkreter Ausbildungsplatz in Deutschland (durch den Ausbildungsvertrag mit dem Ausbildungsbetrieb)
- hinreichende deutsche Sprachkenntnisse
- gesicherter Lebensunterhalt während des Aufenthaltes in Deutschland
Bei betrieblichen Aus- und Weiterbildungen muss weiterhin die Bundesagentur für Arbeit, oder Arbeitsagentur zur Ausbildung für Ausländer zustimmen.
Bei einer Ausbildung für Ausländer aus Drittstaaten, aber auch aus der EU prüft der Betrieb, ob Sie für die Ausbildung geeignet sind. Dabei sichtet er Ihren Schulabschluss und weitere Qualifikationen. Welche Unterlagen für eine Ausbildung für Ausländer benötigt werden, hängt demnach auch davon ab, was genau die Fachrichtung und der Betrieb verlangen.
Als Ausländer eine Ausbildung in Deutschland abgeschlossen, und nun?
Kann ein Ausländer schon ohne eine Ausbildung in Deutschland arbeiten? Auch schon neben der Ausbildung dürfen Ausländer bis zu 20 Stunden pro Woche arbeiten. Dabei ist es möglich, bereits Arbeitserfahrung zu sammeln. Die Erlangung einer Aufenthaltserlaubnis von bis zu 18 Monaten für die Arbeitsplatzsuche für qualifiziert Beschäftigte ist im Anschluss an die Ausbildung möglich. Hier dürfen Sie jeder beliebigen erlaubten Arbeit nachgehen.
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