Kurz & knapp: Arbeiten im Ausland
Das hängt ganz vom jeweiligen Land ab: Für manche benötigen Sie zwingend ein Visum und eine Arbeitsgenehmigung, andere Staaten knüpfen das Arbeiten für Ausländer an eine bestimmte Dauer. Es ist wichtig, sich im Vorfeld genau über die Arbeitsvoraussetzungen in Ihrem Wunschland zu erkundigen. Nützliche Informationen finden Sie z. B. beim Auswärtigen Amt und der Bundesstelle für Auswanderer und Auslandstätige. An dieser Stelle können Sie etwas über Vor- und Nachteile der Arbeit aus dem Ausland erfahren.
Ja, allerdings benötigen Sie dafür die Zustimmung Ihres Arbeitgebers. Zudem ist es ratsam, wichtige Punkte in Bezug auf die Remote-Arbeit im Ausland schriftlich festzuhalten. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Solange Sie nicht mehr als 182 Tage im Jahr in einem anderen Land verbringen, sind Sie weiterhin in Deutschland steuerpflichtig. Das gilt allerdings nur, wenn Sie in dieser Zeit auch für einen deutschen Arbeitgeber arbeiten und von diesem Ihr Gehalt beziehen.
Inhalt
Im Ausland arbeiten: Pro und contra
Zieht es Sie in die Ferne? Verspüren Sie Sehnsucht nach anderen Ländern und Kulturen? Dann sollten Sie sich nach Auslandsjobs umsehen. Das gibt Ihnen die Gelegenheit, aus Deutschland herauszukommen und gleichzeitig finanziell abgesichert zu sein.
Obendrein hat es einige Vorteile, im Ausland zu arbeiten:
- Sie haben eine größere Auswahl an potenziellen Jobs.
- Sie lernen neue Denkweisen und Wertesysteme kennen und entwickeln mehr Toleranz und Verständnis.
- Sie verbessern Ihre Mehrsprachigkeit.
- Sie lernen, zu improvisieren und unkonventionelle Lösungen für ein Problem zu finden.
- Sie verbessern Ihre Anpassungsfähigkeit an neue Situationen.
- Sie werden mit anderen Arbeitsweisen bekannt gemacht und erlernen möglicherweise neue Fähigkeiten auf Ihrem Gebiet.
- Sie bauen Ihr berufliches Kontaktnetz aus.
Das Arbeiten im Ausland ermöglicht es Ihnen also, Ihren Horizont zu erweitern und dabei sowohl Lebens- als auch berufliche Erfahrung zu sammeln. So etwas macht sich sehr gut im Lebenslauf und kann künftige Arbeitgeber von Ihnen überzeugen. Nicht selten entpuppen sich Jobs im Ausland als echter Karrieresprung.
Bedenken Sie dabei aber trotzdem, dass das Arbeiten in einem anderen Land auch Schwierigkeiten und Nachteile mit sich bringt:
- Sie müssen lernen, ein anderes politisches und bürokratisches System zu navigieren.
- Es besteht die Gefahr eines Kulturschocks.
- Sie müssen sich eine neue Wohnung im Zielland suchen.
- Zeugnisse und Zertifikate, die Sie in Deutschland für den Job qualifizieren, werden im Ausland möglicherweise nicht anerkannt.
- Sind Sie nicht gut in Sprachen, kann sich die Kommunikation schwierig gestalten. Das erschwert es Ihnen nicht nur, Ihren Job zu machen und den Alltag zu bewältigen, es kann auch zu Vereinsamung führen.
- Die Lebenshaltungskosten können im Ausland höher sein, als Sie es gewohnt sind.
- Das soziale Netz (Arbeitslosengeld, Gesundheitsversorgung etc.) ist im Ausland möglicherweise nicht so sicher wie in Deutschland.
- Haben Sie Kinder, kann sich der Umzug ins Ausland schwierig gestalten. Sie müssen dann nicht nur für sich selbst einen neuen Alltag organisieren, sondern auch für Ihre Kinder (Schule, Kindergarten, Arztbesuche etc.)
Wichtig ist es, realistische Erwartungen an das Arbeiten im Ausland zu haben und nichts zu romantisieren. Kein Land der Erde ist perfekt, jedes bringt seine eigenen Vor- und Nachteile mit sich. Wenn Sie offen, anpassungsfähig und ein wenig risikobereit sind, kann die Auslandserfahrung eine echte Bereicherung sein. Es ist aber auch keine Schande, sich einzugestehen, dass Sie lieber auf Vertrautheit und Stabilität setzen und nicht ins Ausland gehen möchten.
Grundsätzlich gilt: Je besser Sie sich im Vorfeld über Ihr gewünschtes Zielland und den dortigen Job informieren, desto realistischer können Sie Ihre Erwartungen gestalten. Das kann Ihnen bei der Frage, ob Sie den Jobwechsel ins Ausland wirklich wagen sollten, sehr weiterhelfen.
Remote arbeiten im Ausland – Wie funktioniert das?
Viele Bürojobs lassen sich inzwischen gänzlich aus dem Home Office verrichten. Alles, was es dazu braucht, sind ein Computer und eine stabile Internetverbindung. Was spricht also dagegen, die Remote-Arbeit vom Ausland aus zu erledigen?
Ganz so einfach ist es leider nicht. Denn grundsätzlich bestimmt immer noch der Arbeitgeber den Arbeitsort, selbst, wenn seine Angestellten im Home Office sind. Sie können also als Arbeitnehmer nicht einfach selbst entscheiden, Ihre Arbeit im Ausland zu verrichten. Sie brauchen das Einverständnis Ihres Arbeitgebers.
Es ist sinnvoll, hier eine schriftliche Vereinbarung festzuhalten, um wichtige Punkte für die Remote-Arbeit im Ausland zu klären, wie z. B.:
- Von wann bis wann gedenken Sie, im Ausland zu bleiben?
- Wünscht Ihr Arbeitgeber, dass Sie zu ganz bestimmten Uhrzeiten erreichbar sind?
- Für welche Länder soll die Vereinbarung gelten?
- Müssen besondere Vorkehrungen hinsichtlich des Datenschutzes getroffen werden?
- Wie erfolgt die Arbeitszeiterfassung?
- Welche Arbeitsschutzmaßnahmen müssen getroffen werden?
- Gibt es Situationen, in den der Arbeitgeber Ihre vorzeitige Rückkehr nach Deutschland fordern kann?
- Was ist versicherungs- und steuerrechtlich zu beachten?
Prinzipiell gelten hier außerdem die üblichen Bestimmungen fürs Home Office, die auch für Arbeitnehmer in Deutschland angewendet werden. (Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber „Home Office”.) Darüber hinaus bringt das Arbeiten im Ausland seine eigenen rechtlichen Herausforderungen mit sich.
Arbeiten im Ausland: Visum und Arbeitsgenehmigung
Auch das Land, das Sie sich als Ihren neuen Arbeitsort ausgesucht haben, muss Ihnen das Arbeiten dort erlauben. Das gilt, egal ob Sie remote für einen deutschen Arbeitgeber arbeiten, sich von einer ausländischen Firma anstellen lassen oder als Freiberufler im Ausland tätig sind.
Was wiederum nötig ist, um in einem bestimmten Land arbeiten zu dürfen, hängt ganz vom jeweiligen Staat ab. In manchen ist das Arbeiten für Ausländer erlaubt, solange es nur ein paar Monate im Jahr betrifft. In anderen dürfen Sie erst arbeiten, wenn Sie ein Visum und/oder eine Arbeitsgenehmigung haben. Diese werden oft nur unter strengen Konditionen erteilt und kosten meistens Geld.
Bevor Sie also irgendwelche konkreten Pläne schmieden, sollten Sie sich als Allererstes erkundigen, welche Voraussetzungen für das Arbeiten in Ihrem Wunschland erfüllt werden müssen. Das Auswärtige Amt und die Bundesstelle für Auswanderer und Auslandstätige haben hierzu viele nützliche Informationen parat. Wünschen Sie eine persönliche Beratung, können Sie sich an die Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände wenden.
In welchem Land sind die Steuern zu zahlen?
Auch beim Arbeiten im Ausland fallen Steuern an. Doch an welches Land müssen Sie diese zahlen? Eine pauschale Antwort gibt es hier nicht, da es immer auf die genauen Umstände ankommt. Dabei werden unter anderem folgende Faktoren berücksichtigt:
- Arbeiten Sie für einen deutschen Arbeitgeber oder für einen ausländischen?
- Wie lange bleiben Sie im Ausland?
- Behalten Sie Ihren deutschen Wohnsitz oder geben Sie diesen auf?
- Gibt es zwischen Deutschland und dem anderen Land ein Doppelbesteuerungsabkommen?
- Welche Regelungen sieht dieses Abkommen vor?
Es ist ratsam, sich in Bezug aufs Steuerrecht ausführlich über Ihr Wunschland zu informieren. Auch eine individuelle Steuerberatung kann hilfreich sein.
Die 183-Tage-Regelung macht es Ihnen einfach
Zum Glück ist das Arbeiten im Ausland nicht immer kompliziert, zumindest in steuerrechtlicher Hinsicht. Kommt nämlich die 183-Tage-Regelung zur Anwendung, ist die Sache ganz simpel: Alle Steuern sind in Deutschland zu zahlen.
Doch wann genau greift diese 183-Tage-Regelung? Dazu müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
- Sie sind weiterhin bei einem deutschen Arbeitgeber angestellt und erhalten von diesem Ihren Lohn.
- Sie halten sich weniger als 183 Tage im Jahr im Ausland auf.
Die 183-Tage-Regel nützt Ihnen also nichts, wenn Sie dauerhaft im Ausland arbeiten möchten oder Sie nicht länger bei einem deutschen Unternehmen angestellt sind.
Arbeiten im Ausland: Krankenversicherung und Sozialversicherung
Beim Arbeiten im Ausland müssen Sie auch an Ihren Versicherungsschutz denken. Auch hier gibt es keine allgemeingültige Antwort, wie dieser geregelt ist: Alles hängt von der Dauer Ihres Auslandsaufenthaltes, Ihrem Arbeitgeber und dem jeweiligen Land ab.
Am einfachsten ist es, wenn Sie auf Anweisung Ihres deutschen Arbeitgebers innerhalb der EU, des EWR oder in der Schweiz arbeiten. Bei einer solchen Entsendung gilt bis zu zwei Jahre lang das Sozialversicherungsrecht des Heimatlandes, in Ihrem Fall also Deutschland. Ohne Entsendung des Arbeitgebers können Sie unter Umständen eine Ausnahmegenehmigung mit der zuständigen Stelle im Ausland vereinbaren, um weiterhin in Deutschland versichert zu bleiben. Ist das nicht der Fall, gelten in der Regel die ausländischen Versicherungsvorschriften.
Wollen Sie außerhalb der EU arbeiten, sollten Sie sich erkundigen, ob ein Sozialversicherungsabkommen zwischen Deutschland und dem anderen Land besteht. Dieses regelt die Versicherungspflicht.
Bevor Sie Ihren Job im Ausland antreten, sollten Sie außerdem ein Informationsgespräch mit Ihrer Krankenkasse führen. Diese kann Sie beraten, welche Optionen Sie haben und welche Krankenkassenleistungen Sie im Ausland in Anspruch nehmen können.
Um mehr zu erfahren, besuchen Sie bitte die folgende Seite für einen umfassenden Guide zum Thema Arbeiten im Ausland.
F.K. meint
7. Mai 2024 at 20:45
Achtung: „Die 183 Tage Regelung besagt dass der Arbeitnehmer Einkommenssteuer befreit wird wenn er „unter“ 183 Tagen im Jahr im Ausland arbeitet“
Welchen Sinn macht das? Ich arbeite 1 tag im Ausland und bin dann Steuerbefreit?
Ich glaube da ist Ihnen in Ihrem Artikel ein Fehler unterlaufen.
Es müsste heißen:
„Die 183 Tage Regelung besagt dass der Arbeitnehmer Einkommenssteuer befreit wird wenn er „mehr“ 183 Tagen im Jahr im Ausland arbeitet“
Danke im voraus
lavina meint
27. März 2023 at 11:14
schwigige oder schwierige?