Key facts
- Führungskräfteentwicklung ist ein Teil der Personalentwicklung.
- Sie hat die zum Ziel, Führungskräften Kompetenzen zu vermitteln, die in ihrer Rolle besonders wichtig sind.
- Die Führungskräfteentwicklung kennt zahlreiche Methoden.
Was gehört zur Führungskräfteentwicklung?

Inhalt
Spezifische Informationen zur Führungskräfteentwicklung:
Als ein wichtiger Bestandteil der Personalentwicklung (PE) richtet sich die Führungskräfteentwicklung hauptsächlich an Mitarbeiter in Führungspositionen und solche, die eine Führungsposition anstreben. Ziele der Führungskräfteentwicklung sind:
- Verbesserung der Führungskompetenzen: Führung ist mehr als Anweisungen geben. Führungskräfte benötigen zahlreiche Fähigkeiten, um ihre leitende Rolle gut ausfüllen zu können. Neben fachlichem Wissen gehören auch sogenannte „soft skills“ und Konfliktfähigkeit dazu.
- Leistungssteigerung in Team oder Abteilung: Ein gut geführtes Team arbeitet im Schnitt harmonischer und besser.
- Pflege der Unternehmenskultur: Führungskräfte haben Vorbildfunktion. Dementsprechend sollten sie die Unternehmenskultur kennen und in ihrem Team mit gutem Beispiel vorangehen.
- Gegebenenfalls Nachwuchsförderung und Nachfolgeplanung:
Die Maßnahmen der Führungskräfteentwicklung drehen sich folglich vor allem darum, die entsprechenden Mitarbeiter in ihrer Rolle zu stärken oder sie auf zukünftige Verantwortungen vorzubereiten. Hierfür gibt es eine ganze Reihe von Konzepten und Methoden.
Führungskräfteentwicklung: Gängige Methoden
In der Fortbildung von Führungskräften haben sich einige Methoden etabliert, die je nach Bedarf und Umstand eingesetzt werden können:
- 360-Grad-Feedback: Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Feedbackkonzept, das Rückmeldungen zu Kompetenzen und Leistungen von Führungskräften aus verschiedenen Perspektiven rund um die Führungskraft selbst einholt, um ein möglichst umfassendes Bild zu bekommen. Befragt werden können hier neben Mitarbeitern auch Vorgesetzte oder Kunden.
- Individuelles Coaching: Ein persönliches Coaching kann in der Entwicklung der eigenen Führungspersönlichkeit hilfreich sein. Hier ist es möglich, auf persönliche Bedürfnisse, Wünsche und Herausforderungen in einem persönlichen und intensiven Rahmen einzugehen.
- Mentoringprogramme: Analog zum Coaching kann es vor allem für Nachwuchskräfte eine große Unterstützung sein, einen erfahreneren Kollegen in der angestrebten Rolle als Ansprechpartner zu haben.
- Netzwerken: Die Teilnahme an Vernetzungsangeboten kann den Austausch von Führungskräften aus verschiedenen Unternehmen fördern und dadurch neue Perspektiven ins eigene Unternehmen bringen.
- Rollenspiele: Durch das Nachstellen bestimmter Situationen können Führungsqualitäten interaktiv und sehr praxisnah trainiert werden.
- Workshops: Workshops bieten eine gute Möglichkeit, neue Kompetenzen zu erwerben oder bereits erworbene Kompetenzen zu vertiefen. Von Seminar-Wochen bis zu online-Kursen sind hier viele Formate denkbar.
Konzepte in der Führungskräfteentwicklung
- Fünf Führungspraktiken: Dieses Konzept beschreibt fünf Praktiken, die erfolgreiche Führungskräfte anwenden können sollten: Vorbild sein, Inspiration sein, Herausforderungen annehmen, Mitarbeiterbefähigung und Zielförderung.
- Das GROW-Modell (Goal, Reality, Options/Obstacles, Way forward) ist eine Methode, die in der Führungskräfteentwicklung eingesetzt wird, um Ziele zu formulieren und Probleme zu lösen. Die vier Buchstaben des Begriffs stehen hier gleichzeitig für die einzelnen Komponenten des Modells.
- Im Kirkpatrick-Modell werden Prozesse in einem vier-Stufen-Modell ausgewertet. Am Anfang wird die Reaktion der Teilnehmer evaluiert, in zweiten Schritt der Lernerfolg. Nun wird untersucht, ob und wie sich das Verhalten verändert hat. Im vierten und letzten Schritt werden daraus konkrete Ergebnisse abgeleitet.
- Der Kompetenzrahmen ist unerlässlich für eine gute Unternehmensführung: In ihm werden Fähigkeiten definiert, die Führungskräfte im jeweiligen Unternehmen und in der jeweiligen Abteilung erwerben oder ausbauen sollen.
- Auch die Leader-Member-Exchange-Theory betont, wie wichtig die Beziehung zwischen Führungskraft und Geführten ist und dass sich diese wechselseitige Beziehung durch verschiedene Stufen und Phasen der Arbeit verändern kann.
- Das Modell der situativen Führung bezeichnet gleich eine ganze Gruppe von Theorien. Je nach Situation soll die Führungskraft den Führungsstil wählen, der am Besten zu den jeweiligen Umständen passt. Erfolgreiche Führung liegt in diesem Modell allerdings nicht nur am Stil, sondern auch an der Positionsmacht des Vorgesetzten, der Struktur der Aufgaben und der persönlichen Beziehung zwischen der Führungskraft und den von ihr geführten Angestellten.
- Die transformationale Führung geht davon aus, dass eine Führungskraft den größten positiven Einfluss auf die restliche Belegschaft hat, wenn sie eine Vorbildfunktion einnimmt. Wird diese Vorbildfunktion gut ausgefüllt, schafft das Vertrauen und Respekt. Dadurch kann wiederum die Leistungsbereitschaft des Teams erhöht werden.
Warum ist Führungskräfteentwicklung wichtig?
Der Nutzen der Führungskräfteentwicklung für ein Unternehmen ist keinesfalls zu unterschätzen: Da Führungskräfte auf gleich mehreren Ebenen eine entscheidende Rolle einnehmen, ist es essentiell, dass sie ihre Position gut ausfüllen können. Führungskräfte sind wichtig für die Umsetzung der Unternehmensstrategie und die Vermittlung der Unternehmenskultur. Erfolg oder Misserfolg einer Führungskraft beeinflusst zudem die Leistung des geleiteten Teams oder der geleiteten Abteilung, die Zufriedenheit der Mitarbeiter und die Mitarbeiterbindung. Gute Führungskräfteentwicklung zahlt sich in den meisten Fällen also um ein Vielfaches aus.
FAQ: Führungskräfteentwicklung
Führungskräfteentwicklung bezeichnet die Weiterbildung von Mitarbeitern in Führungspositionen. Das kann durch verschiedene Maßnahmen passierten. Eine Übersicht finden Sie weiter oben im Text.
Das Ziel der Förderung von Führungskräften ist, sie zu befähigen oder weiterhin darin zu bestärken, ihre Rolle kompetent ausfüllen zu können. Das hat wiederum großen Einfluss auf die Entwicklung einer Organisation. Welchen genau, erfahren Sie an dieser Stelle.
Es gibt eine ganze Reihe von Modellen und Tools in der Führungskräfteentwicklung, zum Beispiel das GROW-Modell, die LMX-Theorie oder das situative Führungsmodell. Hier finden Sie eine Übersicht.
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