Deutschland. Die Bundesregierung hat einen Bericht vorgelegt, aus welchem hervorgeht, dass immer mehr Menschen noch arbeiten, wenn sie über 60 Jahre alt sind. Während das vor zehn Jahren noch eher die Ausnahme war, ist es in den vergangenen Jahren anscheinend zur Normalität geworden, dass immer weniger Menschen frühzeitig in Rente gehen.
Mehr Menschen arbeiten mit über 60: Wie hat sich das entwickelt?
Insgesamt 2,4 Millionen Menschen gehen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach und sind bereits über 60 Jahre alt. 58 Prozent der 60- bis 64-Jährigen befinden sich somit in einem Arbeitsverhältnis – das ist mehr als jeder zweite. Im Jahr 2000 waren es lediglich 20 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen über 60 hat in den letzten Jahren bedeutend zugenommen und sich seit dem Jahr 2007 sogar verdoppelt. Besonders Männer arbeiten im Alter länger.
Ein Grund dafür ist sicher die Anhebung der Regelaltersgrenze, die derzeit bei 65 Jahren und sieben Monaten liegt und bei 67 Jahren für die Jahrgänge ab 1964. Das längere Arbeiten wird von der Rentenkommission der Bundesregierung aufgrund der steigenden Lebenserwartung befürwortet, denn dadurch wird die Rentenkasse entlastet. Das Bundesarbeitsministerium sagte zum Arbeiten mit über 60:
Die soziale und wirtschaftliche Situation der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat sich weiter verbessert.
Das Arbeiten mit über 60 wird auch von Arbeitgebern begrüßt, da ältere Arbeitnehmer heut besser ausgebildet und gesünder als früher sind. Ältere Arbeitnehmer werden deutlich besser vergütet als jüngere, weshalb es sich für sie auch lohnt, später in den Ruhestand zu gehen. Die Quote der über 60-jährigen Erwerbstätigen wird außerdem durch die Zahl der Selbstständigen angehoben, die oft länger arbeiten, als sie müssen.
Wer kann früher in Rente gehen?
Arbeiten mit über 60 ist folglich normal geworden – aber ist das so, weil die Menschen weiterarbeiten wollen oder weil sie nicht früher in Rente gehen können? Wann kann ein Arbeitnehmer eigentlich frühzeitig in Rente gehen?
Grundsätzlich kann jeder Arbeitnehmer vorzeitig in den Ruhestand gehen. Allerdings ist dies frühestens mit der Vollendung des 63. Lebensjahres möglich. Außerdem müssen Sie mindestens 35 Versicherungsjahre nachweisen können. Die frühzeitige Pensionierung geht mit Abzügen bei der Rente einher. Für viele ist das ein Grund, länger zu arbeiten, da der Lohn höher ist als die zu erwartende Rente.
Sofia meint
31. Januar 2019 at 13:10
Ich, Dipl.-Ing., bereue in die Frührente mit 63 Jahren gegangen zu sein. Geschäftsführer, leitende Angestellte und Kollegen baten mich auf Arbeit zu bleiben, meine Frau auch. Nach einer Kopf OP war ich nicht ganz klar im Kopf und habe seit 5 schwerste Depressionen. Mein Betrieb will mich nicht mehr, verständlich, Minijobs, Ehrenamt und andere Jobs waren nicht das richtige. Ich hatte das Paradies auf Arbeit, sehr gutes Gehalt, freie Arbeitszeit, 40 Tage Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Bin ganz beschissen dran, habe keine Hobbies, nichts macht mehr Freude. Überlegt es Euch sehr gut, wenn ihr noch könnte kann man auf Arbeit bleiben.
Renate meint
21. Mai 2019 at 20:16
Probier doch mal den Bundesfreiwilligendienst. Hierbei gibt es verschiedene Bereiche, wo du tätig sein kannst. Viel Erfolg.