Laut Angaben der Krankenkasse DAK könnte die Anzahl der Krankmeldung in Deutschland in diesem Jahr einen Rekord erreichen. Vorstand Andreas Storm rechnet mit über 20 Fehltagen pro Beschäftigten, wie er gegenüber der Rheinischen Post äußerte. Im Zusammenhang mit den winterlichen Erkältungswellen haben die Ärzteverbände die Rückkehr der telefonischen Krankmeldung gefordert. Mit Erfolg: Ab dem heutigen Donnerstag ist eine Krankschreibung per Telefon wieder möglich.
Krankschreibung per Telefon: Diese Voraussetzungen müssen Sie erfüllen
Die neue Regelung, welche die Krankmeldung per Telefon wieder erlaubt, soll aber keinen Freifahrtschein für Menschen darstellen, die schlicht keine Lust haben zu arbeiten. Eine telefonische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gibt es nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken in seiner Pressemitteilung bekannt gab, kann die telefonische Krankschreibung unter den nachfolgenden Bedingungen erfolgen:
Für eine Krankschreibung müssen Patientinnen und Patienten ab heute nicht mehr zwingend in die Arztpraxis kommen: Sofern keine Videosprechstunde möglich ist, kann nun auch nach telefonischer Anamnese eine Arbeitsunfähigkeit bescheinigt werden. Dabei gilt jedoch: Die Patientin oder der Patient muss in der jeweiligen Arztpraxis bereits bekannt sein. Zudem darf keine schwere Symptomatik vorliegen, denn in diesem Fall müsste die Erkrankung durch eine unmittelbare persönliche Untersuchung abgeklärt werden. […]
Die Krankschreibung per Telefon soll für maximal fünf Kalendertage ausgestellt werden können. Eine Folgebescheinigung erhält der erkrankte Arbeitnehmer nur, wenn er persönlich zur Untersuchung in der Arztpraxis erscheint.
Wichtig: Nachdem die Regelung zur Krankschreibung per Telefon im Rahmen der Corona-Pandemie übergangsweise eingeführt wurde, lief diese im Frühjahr aus. Im Sommer beauftragte die Ampel-Koalition den Gemeinsamen Bundesausschuss, eine dauerhafte Regelung zu treffen. Diese ist seit heute in Kraft und besteht nun dauerhaft.
Warum ist eine Krankschreibung wichtig?
Ab welchem Tag einer Krankheit Arbeitnehmer eine Krankschreibung vorlegen müssen, kann je nach Arbeitgeber variieren. Bei einigen Unternehmen ist die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt erst ab dem dritten Tag der Erkrankung Pflicht.
Wird dann kein Krankenschein eingereicht, kann das zu einer Abmahnung führen. Auch für die Entgeltfortzahlung oder einen Anspruch auf Krankengeld bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist die Krankschreibung von einem Arzt wichtig.
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