Wer in Deutschland unverschuldet erkrankt ist, muss auch nicht zur Arbeit erscheinen – diese Tatsache ist wohl jedem Arbeitnehmer bekannt. Unsicherheiten entstehen meist erst, wenn es darum geht, wann der Arbeitgeber genau über die Krankheit informiert werden muss und wann Beschäftigte dazu verpflichtet sind, einen Arzt aufzusuchen.
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Um nachzuweisen, dass sie krank und dementsprechend arbeitsunfähig sind, bedarf es schließlich einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU), die umgangssprachlich auch als Krankschreibung bezeichnet wird. Eine solche erhalten Sie in der Regel von ihrem Hausarzt, nachdem dieser sie untersucht hat. Aber wie lange kann man eigentlich krankgeschrieben werden?
Kurz & knapp: Krankschreibung – Wie lange ist sie möglich?
Grundsätzlich liegt es im Ermessen Ihres Arztes, wie lange er Sie krankschreibt. Gemäß der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-RL) soll ein Zeitraum von zwei Wochen (bzw. einem Monat in Ausnahmefällen) bei einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung jedoch nicht überschritten werden.
Ist die Krankheit auch danach noch nicht überstanden, erhalten Sie normalerweise nach einer erneuten Untersuchung eine weitere Krankschreibung.
In der Regel zahlt Ihr Arbeitgeber Ihr Gehalt bei Krankheit sechs Wochen lang weiter. Sind Sie danach noch nicht gesund, springt die Krankenkasse ein und Sie erhalten Krankengeld.
Im Ratgeber widmen wir uns ganz dem Thema Krankschreibung: Wie lange darf man krankgeschrieben sein? Welchen Pflichten müssen erkrankte Arbeitnehmer nachkommen, damit ihr Gehalt auch bei Krankheit weiterhin gezahlt wird? Welche Rechte haben Ärzte? Hier erfahren Sie es!
Inhalt
Krankmeldung: Wie lange haben Arbeitnehmer dafür Zeit?
Auch wenn die Begriffe oft synonym verwendet werden, ist im Arbeitsrecht allgemein zwischen einer Krankmeldung und einer Krankschreibung zu differenzieren: Bei Letzterem handelt es sich um das Dokument, welches Ihre krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit nachweist; ersteres beschreibt die Mitteilung an den Arbeitgeber, dass Sie erkrankt sind.
Diese muss § 5 des Entgeltfortzahlungsgesetzes (EntgFG) zufolge umgehend erfolgen, damit Sie als Arbeitnehmer einen Anspruch auf eine sechswöchige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben. Auch über die voraussichtliche Dauer der Erkrankung müssen Sie Ihren Chef informieren. Der gleiche Paragraph gibt in puncto Krankschreibung Aufschluss darüber, wie lange Sie Zeit haben, eine solche einzureichen, und wann Sie diese überhaupt benötigen:
Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, hat der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen der Arbeitsunfähigkeit sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem darauffolgenden Arbeitstag vorzulegen.“ (§ 5 EntgFG)
Demzufolge muss die Krankschreibung dem Arbeitgeber spätestens am vierten Tag der Krankheit vorliegen. Sollte der Arbeitsvertrag eine kürzere Frist vorsehen, ist diese maßgeblich. Damit wäre geklärt, wann Sie eine AU brauchen und wann diese abzugeben ist. Doch wie lange darf man eigentlich entschuldigt krank sein? Existiert bei einer Krankschreibung eine Dauer, wie lange sie maximal am Stück ausgestellt werden darf?
Wie lange kann man sich krankschreiben lassen?
Es steht außer Frage, dass es bei einigen Krankheiten länger dauert, sich auszukurieren, als bei anderen. Grundsätzlich entscheidet daher der Arzt darüber, wie lange er die Krankschreibung ausstellt. Dabei muss er sich allerdings trotzdem an gewisse Richtwerte halten, die in den sogenannten Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-RL) festgeschrieben sind.
§ 5 Absatz 4 AU-RL beschreibt in Bezug auf die Krankschreibung, wie lange sie höchstens ausgestellt werden darf:
Die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit soll nicht für einen mehr als zwei Wochen im Voraus liegenden Zeitraum bescheinigt werden. Ist es auf Grund der Erkrankung oder eines besonderen Krankheitsverlaufs sachgerecht, kann die Arbeitsunfähigkeit bis zur voraussichtlichen Dauer von einem Monat bescheinigt werden.“
Dies bedeutet allerdings nicht, dass Sie um jeden Preis nach maximal einem Monat wieder gesund sein müssen. Hier geht es lediglich darum, wie lange eine Krankschreibung am Stück ausgestellt werden darf, bevor eine neue Untersuchung vonnöten ist. Sind Sie bei dieser immer noch erkrankt, erhalten Sie normalerweise eine weitere Krankschreibung. Wie lange diese im Anschluss ausgestellt wird, obliegt erneut Ihrem Arzt.
Marco meint
17. März 2024 at 10:40
Hallo bin 3 Jahre in Arbeit bei der gleichen Firma bin seit 4 Wochen wegen starken Keuchhusten Krankgeschrieben; Jetz geht es wieder bergauf aber möchte mich noch eine Woche Krankschreiben damit mein Immunsystem wieder stabil ist bekomme ich da Ärger mit meiner Firma?
Dervis meint
16. Juni 2023 at 3:33
Hallo, ich habe 78 Wochen Krankengeld erhalten, aber der Krankengeld ist zu Ende, aber meine Krankheit geht weiter, ich nehme seit 8 Wochen arbeitsloses Geld, mein Arzt hat in den letzten 6 Wochen einen krank geschrieben, aber Aok hat nicht akzeptiert, frage ich mich Wie viele Wochen kann der Arzt arbeitslos auf einmal krankgeschrieben werden?
Judith meint
24. September 2022 at 10:25
Ich bin sehr oft krank geschrieben wegen Magen reizt erworben und das ist nicht so schön und pyssche Magen hat und nicht auf arbeit raus geworfen wird
R. meint
19. August 2022 at 18:15
Hallo bei langzeitkrank muß da immer 4 Wochen krankgeschrieben werden oder geht auch Mal 3 Wochen und dann wieder 4 Wochen da es sich mit Urlaub überschneidet
Hab eine Stammzellen Unterfunktion
Also Urlaub kein Problem
Vogel meint
6. April 2022 at 8:01
Guten Morgen,
mein Arzt hat mich aufgrund meiner Krankheit gleich 2 Monate am Stück krankgeschrieben. Das ist nicht üblich aber machbar. Allerdings scheint die Auszahlung des Krankengeldes ein Problem darzustellen(verstehe zwar nicht warum)da es über 30 Tage hinaus geht. Wieso berechnet man nicht von 1.3 30 Tage und dann bis zum 29.04 den Rest? Wird doch eh täglich berechnet! Die AU ist jedenfalls nicht zu ändern und hat auch seine Gültigkeit. Mit freundlichen Grüßen
Georgiev meint
9. November 2021 at 11:14
Hallo! Ich habe am 27.09.2021 mit einer Zeitarbeitsfirma angefangen zu arbeiten. Mein Beruf gehört nicht zu meinem Fachgebiet, also habe ich nicht aufgehört, nach einem Job zu suchen, der meinen Qualifikationen entspricht. Zu meiner Freude habe ich einen neuen Job gefunden, der meinen Qualifikationen voll und ganz entspricht. Ich habe meiner Firma 10 Tage vorher mitgeteilt, dass ich bis 12.11.2021 / Freitag / arbeiten werde. Am 15.11.2021 / Montag / starte ich den gewünschten Job mit einem anderen Zeitarbeitsunternehmen. Meine Frage ist: Wenn ich beispielsweise nach 10-15 Tagen oder nach einem Monat aus Versehen krank werde / habe ich Anspruch auf Krankengeld oder muss ich wieder 42 Tage arbeiten/6 Woche/, um diesen Anspruch zu haben?
Johanna meint
21. Juli 2021 at 17:49
Hallo
ich bin seit 05.2018 is jetzt Krankgeschrieben ich habe erst Geld gekriegt von Krankenkasse aber ab 21.08.2019 Arbeitlossengeld bis 21.08.2021 …ich will zurück zu Arbeit gehen und wenn ich wieder Krank werde wer das mir zahlen kann ? ich bin 64 Jahre alt und muss ich bis 21.06,2023 noch arbeiten
MFG
Agnes meint
3. März 2021 at 12:53
Guten Tag,
Meine Frage ist was passiert nach 78 Wochen wenn jemand immer noch krank ist?
Danke