Die Suche nach einem neuen Job ist in der Regel recht beschwerlich, da Sie gerade bei ausgeschriebenen Stellen mit einer Menge Bewerber konkurrieren. Umso wichtiger ist es, dass Ihre Bewerbungsunterlagen, bestehend aus Deckblatt, Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Referenzen/Arbeitszeugnisse und gegebenenfalls Arbeitsproben tip top aussehen. Diese hält der Personalverantwortliche schließlich als erstes von Ihnen in der Hand.
Besonders begehrt sind häufig Stellen, die große Firmen besetzen wollen. Die Gründe hierfür sind naheliegend:
- Sie haben eine gute Reputation.
- Die Chancen auf Aufstieg stehen häufig gut.
- Große Unternehmen bieten oftmals eine gute soziale Absicherung und gegebenenfalls auch Boni beim Erreichen bestimmter Ziele an.
Kurz & knapp: Lebenslauf
Ein Lebenslauf sollte dem Betrachter beim Lesen Ihrer Bewerbung schnell einen guten Überblick über Ihre bisherige Karriere geben.
Welche Angaben ein Lebenslauf unbedingt aufweisen sollte, erfahren Sie hier.
Welche Fehler Sie tunlichst in einem Lebenslauf vermeiden sollten, lesen Sie hier.
Viele Personaler haben kaum bis wenig Zeit, um sich mit langen Anschreiben herumzuschlagen. Einen Blick werfen sie daher zunächst auf den Lebenslauf. Hier werden die ersten Fragen bereits geklärt und eine Vorauswahl getroffen. Wollen Sie also zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, sollten Sie einige Bewerbungstipps beherzigen.
Inhalt
Warum sollten Sie einen Lebenslauf verfassen?
Je länger Sie bereits berufstätig sind, desto mehr Stationen wird Ihr ganz persönlicher Werdegang enthalten. Von der Schulbildung, über ein Hochschulstudium bzw. eine Lehre und anschließend verschiedene Jobs und Arbeitgeber kommt da bei so manchem richtig was zusammen. Angesichts eines nicht selten bis zu 45-jährigen Berufslebens kann ein Lebenslauf daher einen ganz beträchtlichen Umfang annehmen.
Der Lebenslauf für die Bewerbung ist unter verschiedenen Namen bekannt. Die einen nennen ihn Curriculum Vitae (aus dem Lateinischen, auch mit CV oder C. V. abgekürzt), die anderen Vitae Cursus. In tabellarischer Form führen Bewerber in diesem kurz und übersichtlich auf, wer Sie sind und was Sie in Bezug auf die anvisierte Stelle vorzuweisen haben.
Personen, die mit dem Casting neuer Mitarbeiter befasst sind, haben angesichts ihrer Berufserfahrung einen guten Riecher dafür, Kandidaten einzuschätzen – selbst, wenn erstmal nur schriftliche Informationen vorliegen. Sie schauen zum Beispiel beim Lebenslauf nicht nur genau hin, welche Informationen er enthält, sondern auch, welche er nicht enthält. Auch hieraus können wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden.
Personalverantwortliche beantworten sich aus Ihrem Lebenslauf folgende wichtige Fragen:
- Welche Berufserfahrung bringt der Bewerber mit?
- Mit welchen Referenzen kann er frischen Wind in die Firma bringen?
- Wie lange hat er seine Position im jeweiligen Unternehmen bekleidet? Hinweis auf die Sprunghaftigkeit
- Welche Hobbies hat er? Handelt es sich um einen geselligen Menschen oder einen Eigenbrötler?
Wenn Sie Ihren Lebenslauf gestalten, achten Sie darauf, dass Sie möglichst nur solche Stationen Ihres beruflichen Werdegangs aufführen, die relevant für die Stelle sein könnten, auf die Sie sich bewerben. Zu viel weglassen, sollten Sie hingegen auch nicht, da sonst der Eindruck entstehen könnte, Sie hätten auf der faulen Haut gelegen. Hier gilt es abzuwägen. Hilfreich ist es, sich beim Verfassen vom Lebenslauf in die Position des HR-Verantwortlichen hineinzuversetzen. Mit welchen Argumenten könnten Sie ihn am besten überzeugen?
Lebenslauf erstellen: Was sollte unbedingt enthalten sein?
Auf die Frage „Wie schreibe ich einen Lebenslauf richtig?“ gibt es keine eindeutige Antwort. Jeder Bewerber hat seinen eigenen Geschmack und legt auf ganz andere Dinge wert, als ein Konkurrent.
Dies bezieht sich in der Regel auf die optische Ausgestaltung. Was den Inhalt angeht, hat sich hingegen bereits ein gesellschaftlich akzeptiertes Muster herausgebildet.
Ein aussagekräftiger und moderner Lebenslauf sollte folgende Informationen nicht vermissen lassen:
- eine Überschrift, die ihn als solchen ausweist
- den Namen des Bewerbers
- ggf. ein Foto, um einen Eindruck von sich zu vermitteln
- Adresse
- Geburtsdatum
- Kontaktdaten (Handynummer, E-Mail-Adresse etc.)
- Name und Ort der besuchten Schulen inkl. Abschlussnoten
- Ausbildung/Hochschulstudium inkl. Angabe der Ausrichtung, Name des Betriebs/der Hochschule, Ort und Abschlussnote
- Stationen der beruflichen Laufbahn (Festanstellung oder Praktika? Berufsbezeichnung, Tätigkeiten, Arbeitgeber)
- etwaige Fortbildungen sowie andere erworbene Qualifikationen
- weitere Fähigkeiten und Fertigkeiten (Sprachen, besondere Computer-Programme, Führerschein)
- Hobbies, eventuell bekleidete Ehrenämter etc.
- ggf. bereits veröffentliche Fachartikel in renommierten Zeitschriften/Fachbüchern
- Ort und Datum
- ggf. Unterschrift
In welcher Reihenfolge Sie diese Informationen im Lebenslauf präsentieren, obliegt Ihren Präferenzen. Sie können sowohl in chronologischer Reihenfolge vorgehen – also mit dem am weitesten Zurückliegenden beginnen – oder aber die jeweils jüngsten Ereignisse als Einstieg wählen. Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden, behalten Sie im Hinterkopf: Ihr Lebenslauf wird bei der Begutachtung in der Regel nur überflogen. Sie sollten daher die wichtigsten Informationen so präsent wie möglich gestalten.
Wie sieht ein guter Lebenslauf aus? Bei der Gestaltung des Dokuments gilt es eine Grundregel zu beachten: Präsentieren Sie die wichtigsten Informationen zu Ihrem Werdegang übersichtlich und so nüchtern wie möglich. Halten Sie sich dabei kurz. Mehr Platz zur Ausführung steht Ihnen im Anschreiben zur Verfügung. An dieser Stelle können Sie punktuell bestimmte Dinge erläutern und präzisieren. Trotzdem sollte der Personaler sich einen guten Eindruck von Ihnen machen können.
Wenn Sie einen Lebenslauf für die Bewerbung schreiben, kommt häufig die Frage auf: Ist eine Unterschrift nötig? Angesichts dessen, dass ein Lebenslauf heute häufig online eingereicht wird, erscheint dies vielen recht überflüssig. Doch könnte das Weglassen negative Konsequenzen für Sie haben?
Fest steht: Diese Frage ist weder eindeutig mit ja noch mit nein zu beantworten. Ein Lebenslauf muss nicht zwingend unterschrieben werden. Tun Sie es doch, profitieren Sie allerdings von zahlreichen Vorteilen:
- Die Unterschrift gibt Ihren Bewerbungsunterlagen eine persönliche Note. Heutzutage wird ein Lebenslauf oftmals mit Word erstellt – also maschinell, schwarze Schrift auf weißem Grund. Auf diese Weise verschwindet rein optisch die Persönlichkeit des Absenders. Diesem Effekt kann mit einer Unterschrift auf dem Lebenslauf entgegengewirkt werden.
- Ihre Signatur signalisiert darüber hinaus, dass Sie wahre Aussagen getätigt haben. Arbeitsrechts-Experten weisen darauf hin: Mit Ihrer Unterschrift auf dem Lebenslauf sind Sie nicht mehr oder weniger haftbar für die getätigten Aussagen. Auch, wenn Sie den Job aufgrund von Flunkereien im Lebenslauf erhalten haben, der nicht unterschrieben war, dürfen Sie fristlos entlassen werden. Das Weglassen der Unterschrift schützt Sie also nicht.
Bewerbung: Muss ein Lebenslauf ein Foto enthalten?
Dabei handelt es sich jedoch noch lange nicht, um die einzige Unsicherheit, die beim Erstellen eines Lebenslaufs häufig auftritt. Ein ebenfalls immer wieder heiß diskutiertes Thema ist das Bewerbungsfoto. Gehört es in eine Bewerbung hinein, oder nicht?
Die Entscheidung gegen einen Kandidaten kann viele Gründe haben. Entweder es fehlt an Berufserfahrung oder ein anderer Bewerber ist einfach besser geeignet. Bevor ein Unternehmen sich auf die Suche nach einem neuen Mitarbeiter macht, entstehen beim Chef oder Personalverantwortlichen ganz automatisch Erwartungen, wie der perfekte Bewerber aussehen könnte. Um Diskriminierungen wegen Alter, Religion, Geschlecht, einer etwaigen Behinderung oder ethnischer Herkunft zu vermeiden gibt es das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG).
Es ist seit 2006 gültig und eröffnet Ihnen die Möglichkeit, Ihren Lebenslauf ohne Fotos zu verschicken. Der Adressat hat hierdurch die Chance, sich voll und ganz auf Ihre fachliche Eignung zu konzentrieren. Dem Entstehen persönlicher Eindrücke und Annahmen, die aus der Betrachtung eines beigefügten Fotos entstehen, wird auf diese Art und Weise ein Riegel vorgeschoben.
Gibt es unterschiedliche Arten von Lebensläufen?
Wie Sie Ihren Lebenslauf gestalten, hängt von Ihren persönlichen Präferenzen, aber auch den Wünschen des künftigen Arbeitgebers ab. Darüber hinaus spielt es auch eine Rolle, an welchem Punkt im Leben Sie sich befinden. Will heißen: Der Lebenslauf für einen Schüler, der sich auf einen Schülerjob bewirbt, sieht in der Regel anders aus, als der eines Erwachsenen. Denn letzterer kann sehr viel mehr Berufserfahrung vorweisen. Somit muss er mehr Informationen auf dem begrenzten Platz unterbringen.
Lebensläufe gibt es deshalb in verschiedenen Ausprägungen. Einige hiervon sind:
- tabellarischer Lebenslauf: Die beliebteste Form, stellt übersichtlich und in Stichpunkten dar, welche Stationen das Arbeitsleben bisher hatte.
- funktionaler Lebenslauf: Gruppiert ehemalige Jobs nach Verantwortung und ggf. den dort ausgeführten Tätigkeiten.
- ausführlicher Lebenslauf: Die eigene Karriere wird nicht als Aufzählung, sondern in Form eines Fließtextes präsentiert. Es handelt sich demnach um einen zusammenhängenden begründenden Text.
Bevor Sie einen Lebenslauf einstellen, sollten Sie sich beim künftigen Arbeitgeber rückversichern, welche Form er von Ihnen erwartet. Durch einen Anruf beim genannten Ansprechpartner signalisieren Sie damit auch besonderes Interesse an der ausgeschriebenen Stelle.
Lebenslauf schreiben: Welche Fehler zu vermeiden sind
Einen Lebenslauf zu schreiben, stellt Schüler und auch bereits erfahrene Arbeitnehmer immer wieder vor Herausforderungen. Dem zugrunde liegt die Erkenntnis, dass eine Bewerbung an sehr vielen möglichen Dingen scheitern kann – und der Grund wird einem in der Absage häufig nicht mitgeteilt.
Umso wichtiger ist es daher, so saubere Unterlagen wie möglich abzugeben. Den Adressaten überzeugen Sie dabei nur, wenn Sie diese Fehler vermeiden:
- Der Lebenslauf ist unvollständig. Sie haben vergessen wichtige Informationen wie Ihren Namen oder Ihre Telefonnummer anzugeben.
- Der Lebenslauf enthält Rechtschreibfehler. Das ist besonders peinlich, sieht es doch so aus, als würde es Ihnen an Ernsthaftigkeit mangeln.
- Der Lebenslauf wird geschönt. Dass Sie gemogelt haben, fällt oftmals spätestens beim Vorstellungsgespräch auf, wenn Nachfragen kommen und Sie nicht adäquat darauf antworten können. Halten Sie es deshalb am besten mit der Wahrheit.
- Der Lebenslauf ist ein einziges Tohuwabohu und nicht gut strukturiert. Hieraus schließen Personaler auf Ihre grundsätzliche Arbeitsweise, weshalb Sie womöglich schon bei der ersten Sichtung Ihrer Unterlagen scheitern.
- Dem Lebenslauf ist ein Foto beigefügt, das nicht den Standards entspricht. Auf Urlaubsaufnahmen und andere unseriöse Abbildungen ist bei der Bewerbung unbedingt zu verzichten.
- Der Lebenslauf ist schlichtweg zu lang. Auch, wenn es schwerfällt: Halten Sie sich an die 2-Seiten-Regel. Für manche HR-Verantwortliche ist bereits das Überschreiten dieses Umfangs ein Ausschlusskriterium.
Der Lebenslauf in einer Bewerbung: Kommt es auch auf das Design an?
Ausgeführt wurde bisher, dass der Inhalt beim Lebenslauf eine ganz wesentliche Rolle spielt. Doch auch die besten Informationen nützen nichts, wenn sie nicht ansprechend präsentiert werden.
Optik spielt bei der Wahrnehmung des Menschen eine große Rolle. Je nachdem, wie etwas präsentiert wird, kann demnach Interesse oder Abneigung geweckt werden. Dieser 1. Eindruck kann dazu führen, dass Entscheider ohne Ihre Bewerbung zu lesen, diese gleich auf den Stapel „aussortiert“ legen. All Ihre Mühe wäre damit umsonst gewesen. Es lohnt sich also, einen Gedanken auf das Design vom Lebenslauf zu verwenden.
Ein Lebenslauf kann zum Beispiel so aussehen
Lebenslauf | |
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Persönliche Informationen | |
Name | Bettina Mustermann |
Geburtsdatum | 1.1.1988 |
Adresse | Musterstraße 1 11111 Musterort |
Telefon | 0331/297865123 |
Handy | 0191/22337681223 |
E-Mail-Adresse | b.mustermann@test.de |
Ausbildung | |
08/2010 – 04/2014 | Master-Studium Germanik und Literaturwissenschaft (Abschlussnote: 2,5) Universität Musterstadt |
08/2007 – 04/2010 | Bachelor-Studium Germanik (Abschlussnote: 2,0) Universität Musterort |
08/2001 – 06/2007 | Abitur am Gymnasium Am Lerchenberg in Musterdorf-Schwennigen (Abschlussnote: 1,6) |
Berufliche Laufbahn | |
06/2014 – 01/2016 | Volontariat bei der Musterort-Zeitung |
Fortbildungen | |
06/2014 | Seminar: Kreativ schreiben Musterstadt Journalisten Schule |
Kenntnisse, Fertigkeiten und Hobbies | |
Sprachen | Englisch (sehr gut) Französisch (gut) Spanisch (gut) |
EDV-Kenntnisse | Microsoft-Office-Paket (sehr gut) HTML-Kenntnisse (gut) Adobe-PowerPoint (gut) |
Führerschein | Klasse B |
Ort, Datum | Unterschrift |
Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei nur um eine Vorlage handelt. Übernehmen Sie diese daher nicht unverändert.
Wo bekommen Sie Hilfe beim Verfassen eines Lebenslaufes?
Ob einfacher Lebenslauf oder etwas ausgefeilter, ob Lebenslauf vom Abiturient oder berufserfahrenem Arbeitnehmer: Haben Sie keine Freunde oder Bekannte mit Bezug zum Personalwesen, kann es manchmal sinnvoll sein, den eigenen Entwurf einem Profi vorzulegen. Denn so lange wie am Lebenslauf bei Format und Inhalt gebastelt wird, verliert so mancher die nötige Distanz. Angesichts dieser Betriebsblindheit kann der ein oder andere Fehler unentdeckt bleiben, wenn nicht nochmal jemand anderes drüber schaut.
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