Key Facts
- Das Wohlbefinden aller Mitarbeiter eines Unternehmens lässt sich anhand der allgemeinen Mitarbeiterzufriedenheit feststellen.
- Nicht nur eine Ursache, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, kann die Zufriedenheit eines Mitarbeiters individuell beeinflussen.
- Zur Messung der Mitarbeiterzufriedenheit bieten sich sowohl Befragungen als auch statistische Analysen an.
Mitarbeiterzufriedenheit – Definition & Bedeutung im Überblick

Inhalt
Der Oberbegriff der Mitarbeiterzufriedenheit bezeichnet grundsätzlich den Grad, in dem Arbeitnehmer mit ihrer Arbeitssituation, ihrem Arbeitsumfeld und den Rahmenbedingungen ihres derzeitigen Arbeitsverhältnisses zufrieden sind.
Kurz gesagt: Sie gibt an, wie wohl sich Mitarbeiter in ihrem Unternehmen fühlen. Auch wie gut ihre Erwartungen und Bedürfnisse (bspw. bezüglich Gehalt, individueller Förderung etc.) erfüllt werden, spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Laut den Soziologen Timothy Butler und James Waldrop wirken sich die folgenden Einflussfaktoren auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus:
- Werte: Wenn die Wertvorstellungen des Unternehmens auch die eigenen repräsentieren, kann das die Zufriedenheit der Mitarbeiter positiv beeinflussen.
- Interessen: Finden sich im Job die persönlichen Interessen wieder, sind Arbeitnehmer in der Regel engagierter und leistungsfähiger.
- Fähigkeiten: Können Mitarbeiter ihre individuellen Stärken in ihre Arbeit einbringen, löst das ein höheres Kompetenzgefühl aus und steigert zugleich das Wohlbefinden.
Weitere einflussreiche Faktoren fasst Ihnen die folgende Checkliste zur Mitarbeiterzufriedenheit einmal übersichtlich zusammen:
- Gibt es eine angemessene Bezahlung (inklusive zusätzlicher Benefits und Sozialleistungen)?
- Sind gute Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten (bspw. Aufstiegsperspektiven innerhalb des Unternehmens und diverse Schulungsangebote) vorhanden?
- Gibt es eine wertschätzende und unterstützende Führungskultur (bspw. durch einen mitarbeiterorientierten Führungsstil des Arbeitgebers, der regelmäßiges Feedback und Lob vorsieht)?
- Ist eine flexible Arbeitszeitgestaltung (Gleitzeit, im Homeoffice oder remote arbeiten etc.) vorgesehen?
- Können Mitarbeiter von einer guten Arbeitsatmosphäre (bspw. durch ein freundliches Betriebsklima, Teamzusammenhalt etc.) profitieren?
- Sind Arbeitsbedingungen vorhanden, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördern (bspw. ein sicherer und komfortabler Arbeitsplatz, geringe Lärmbelastung etc.)?
Wichtig: Zu den Auswirkungen von hoher Mitarbeiterzufriedenheit zählen auch Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Aus der Perspektive der Führungskraft arbeiten zufriedene Mitarbeiter nicht nur produktiver und fördern den Teamzusammenhalt – sie kündigen auch deutlich seltener und ersparen ihnen so die Kosten für zusätzliche Neueinstellungen. Mitarbeiter sind hingegen in der Regel motivierter, weniger gestresst, werden seltener krank und haben mehr Spaß an der Arbeit. Außerdem können sie sich aufgrund ihres höheren Engagements mitunter bessere Karrierechancen im Unternehmen versprechen.
Wie lässt sich die Mitarbeiterzufriedenheit stärken bzw. verbessern?
Möchte ein Arbeitgeber von einem unzufriedenen Mitarbeiter die Zufriedenheit erhöhen, kann er dazu mehrere Wege einschlagen. Folgende Möglichkeiten bieten sich bspw. zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit an:
- regelmäßige Mitarbeitergespräche: Persönliche Dialoge zwischen Führungskräften und Mitarbeitern bieten Raum, sich der anderen Partei gegenüber zu öffnen und über eventuelle Probleme zu sprechen. Auch Verbesserungsvorschläge und Kritik lassen sich so unter vier Augen äußern. Das fördert das Vertrauen untereinander.
- mehr Anerkennung zeigen: Wenn der Arbeitgeber seine Mitarbeiter ab und zu lobt oder seine Anerkennung für gute Arbeitsleistungen durch Gutscheine bzw. kleine Bonuszahlungen zeigt, hat das einen motivierenden Effekt auf das Team.
- Work-Life-Balance fördern: Einen Homeoffice-Tag pro Woche einzuführen oder Überstunden gänzlich abzuschaffen, reduzieren nicht nur zusätzlichen Stress und das Risiko für Burnouts, sondern erhöhen mitunter auch die Mitarbeiterproduktivität.
- Teambuilding-Aktivitäten organisieren: Ob als Workshop während der Arbeitszeit oder gemeinsames Volleyballturnier nach der Arbeit – den Teamgeist und die zwischenmenschlichen Beziehungen unter den einzelnen Teammitgliedern zu festigen, stärkt in der Regel auch deren Zufriedenheit.
Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit – 10 potenzielle Fragen
Haben Sie als Führungskraft vor, eine Arbeitnehmerbefragung durchzuführen? Dann können Ihnen folgende Fragen zur Mitarbeiterzufriedenheit als Orientierung dienen.
Der dazugehörige Fragebogen lässt entweder so ausrichten, dass die Mitarbeiter frei antworten dürfen oder ihnen z. B. eine Skala vorgegeben wird. An dieser können sie sich dann orientieren, wenn sie ihr Kreuz setzen.
Im untenstehenden Beispiel geht die Skala von 1 bis 5, lässt sich aber individuell anpassen:
Frage (Markieren Sie das zutreffende Feld mit einem ✘!) | 😞 (= 1) | 😕 (= 2) | 😐 (= 3) | ☺️ (= 4) | 😆 (= 5) |
---|---|---|---|---|---|
1.) Wie wohl fühlen Sie sich mit Ihrem Arbeitsplatz? | ✘ | ||||
2.) Wie bewerten Sie das Arbeitsklima in unserem Unternehmen? | ✘ | ||||
3.) Empfinden Sie die ihnen zugewiesene Aufgabenmenge als angemessen? | ✘ | ||||
4.) Wie bewerten Sie die Kommunikation innerhalb des Unternehmens? | ✘ | ||||
5.) Wie sehr gibt Ihnen Ihr Vorgesetzter das Gefühl, wertgeschätzt und unterstützt zu werden? | ✘ | ||||
6.) Wie empfinden Sie die Beziehung zwischen Ihrem Arbeits- und Privatleben im Unternehmen? | ✘ | ||||
7.) Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Arbeitszeiten? | ✘ | ||||
8.) Wie sehr können Sie sich mit den Werten und Zielen des Unternehmens identifizieren? | ✘ | ||||
9.) Sehen Sie in Ihrer Tätigkeit im Unternehmen ausreichend Möglichkeiten, um sich beruflich weiterzuentwickeln? | ✘ | ||||
10.) Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie in einem Jahr noch in diesem Unternehmen arbeiten werden? | ✘ |
Wichtig: Neben der Möglichkeit, dass Mitarbeiter in einem Fragebogen ihre jeweilige Zufriedenheit bewerten, lässt sich diese auch über andere Methoden ermitteln. Zu diesen gehören z. B. die folgenden.
- Krankheits- und Fehlzeitenstatistiken auswerten: Häufige Abwesenheiten aufgrund von Arbeitsunfähigkeit können darauf hindeuten, welche Mitarbeiter am Arbeitsplatz bspw. unzufrieden oder gestresst sind.
- Fluktuationsrate analysieren: Kommt es vermehrt zu Kündigungen, die von der Arbeitnehmerseite ausgehen, kann das ebenfalls ein Indikator für schlechte Mitarbeiterzufriedenheit sein. Dann sollte der Arbeitgeber dieser Entwicklung mit entsprechenden Maßnahmen (Mitarbeitergesprächen etc.) entgegenwirken.
FAQ: Mitarbeiterzufriedenheit
Unter dem Begriff der Mitarbeiterzufriedenheit ist grundsätzlich der Gefühlszustand der Mitarbeiter im Unternehmen zu verstehen (d. h. wie zufrieden sie bspw. mit den Bedingungen an ihrem Arbeitsplatz sind). Mehr dazu finden Sie hier.
Die Mitarbeiterzufriedenheit kann durch Faktoren wie z. B. die Arbeitsbedingungen vor Ort, die Arbeitszeit oder die Interessen des Arbeitnehmers beeinflusst werden.
Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation gehen Hand in Hand. Steigern lässt sich beides z. B. mithilfe von Leistungsbelohnungen, flacheren Hierarchien und offener Kommunikation. Hier lesen Sie mehr darüber.
In einem Unternehmen lässt sich die Mitarbeitermotivation bspw. messen, indem ein Fragebogen an alle Mitarbeiter ausgeteilt wird. In diesem Abschnitt erfahren Sie mehr.
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