Schüler, die sich um einen Ausbildungsplatz bewerben, werden häufig zum ersten Mal in ihrem Leben damit konfrontiert, eine Bewerbung schreiben zu müssen. Entsprechend groß ist die Verunsicherung, denn schließlich möchten sie sich nicht schon mit dem Anschreiben ihre Chancen auf die Stelle verbauen.
In wenigen Worten müssen die jungen Leute ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und ihre Motivation für eine Ausbildung zum Ausdruck bringen. Das Motivationsschreiben bei der Bewerbung um eine Ausbildung gehört dabei zu den wichtigsten Anlagen und soll den Ausbilder davon überzeugen, den Bewerber in seinem Unternehmen anzustellen.
Kurz & knapp: Motivationsschreiben für die Ausbildung
Das Motivationsschreiben für die Ausbildung dient dazu, dem Ausbilder einen persönlichen Eindruck von dem Bewerber zu verschaffen. In dem Schreiben erklärt der Bewerber, was seine Motivation ist, sich für die Ausbildung und den Ausbildungsbetrieb zu bewerben.
Informationen dazu, was in ein Motivationsschreiben für den Ausbildungsplatz gehört, erhalten Sie hier.
Hier finden Sie ein kostenloses Muster eines Motivationsschreibens für die Ausbildung.
Damit das Motivationsschreiben für eine Lehrstelle nicht zum Stolperstein wird und der Bewerber auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch hoffen darf, beantwortet dieser Ratgeber die häufigsten Fragen. Ein Muster für ein Motivationsschreiben für die Ausbildung finden Sie am Ende des Textes.
Inhalt
Was heißt eigentlich Motivationsschreiben für die Ausbildung?
Ein Motivationsschreiben (ob für Ausbildung oder Studium) wird oft auch als „dritte Seite“ bezeichnet: aus dem einfachen Grund, dass es in einer regulären Bewerbungsmappe meist als drittes Dokument hinter dem Anschreiben und dem Lebenslauf auftaucht.
Das Motivationsschreiben ist nicht gleichzusetzen mit dem Anschreiben. Dieses fasst in der Regel die Interessen, Fähigkeiten und Erfahrungen des Bewerbers zusammen, die für die Bewerbung auf den Ausbildungsplatz relevant sind. Außerdem sollte hier schon eine kurze Begründung erfolgen, warum sich der Azubi in spe ausgerechnet für dieses Unternehmen bewirbt. (Kleiner Tipp: Die Begründung „weil sie eben eine Ausbildungsstelle ausgeschrieben haben“ mag zwar wahrheitsgemäß sein, wird den Ausbilder jedoch wenig überzeugen.)
Das Motivationsschreiben für die Ausbildung dient hingegen dazu, besondere Aspekte des Lebenslaufs zu erläutern, die im Bewerbungsschreiben bestenfalls stichpunktartig dargelegt werden können. Der Fokus liegt darauf, dass der Bewerber seine Motivation erläutert, warum er
- sich für den von ihm gewählten Beruf interessiert,
- die Ausbildung in dem betreffenden Betrieb absolvieren möchte und
- sich für die Stelle besonders gut eignet.
Während das Anschreiben eher sachlich formuliert werden sollte, ist das Motivationsschreiben die subjektive Stellungnahme des Bewerbers. Hier darf auch gerne ein wenig von seiner Persönlichkeit durchschimmern, allerdings sollte er darauf achten, trotzdem seriös zu bleiben.
Da es sich beim Motivationsschreiben für die Ausbildung nicht um einen Pflichtbestandteil einer Bewerbung handelt, wissen manche Arbeitgeber nicht, dass dieses nicht mit dem Anschreiben gleichzusetzen ist, und verwenden die beiden Begriffe synonym.
Was gehört in das Motivationsschreiben für einen Ausbildungsplatz?
Entscheidend beim Motivationsschreiben für die Ausbildung ist die richtige Balance: Der Bewerber sollte seriös erscheinen, aber auch persönlich werden. Er sollte selbstbewusst auftreten, darf aber nicht großspurig wirken. Er sollte ausführlich, aber nicht ausschweifend schreiben.
Im Folgenden geben wir einige allgemeine Hinweise, wie Sie ein Motivationsschreiben für eine Ausbildung verfassen können.
Machen Sie sich Gedanken, was in das Motivationsschreiben für die Ausbildung rein soll
Einfach drauf losschreiben führt selten zum Erfolg. Deswegen sollten Sie sich erst in Ruhe Gedanken machen, bevor Sie Ihr Motivationsschreiben für die Ausbildung beginnen. Soll es neben der Erklärung der Motivation einen speziellen Zweck erfüllen? Das Motivationsschreiben kann z. B. dafür genutzt werden, um Lücken im Lebenslauf zu erklären. Oder Sie haben weitere Informationen, die für den Ausbildungsplatz relevant sind und die Sie weder im Anschreiben noch im Lebenslauf unterbringen konnten.
Machen Sie sich Notizen über mögliche Inhalte und entwerfen Sie eine Textstruktur. Sie können in Ihrem Motivationsschreiben für die Ausbildung auf folgende Punkte eingehen:
- Was sind Ihre Stärken?
- Was sind Ihre Interessen?
- Inwiefern können Sie beides in die Ausbildung einfließen lassen?
- Welche Erwartung haben Sie an die Ausbildung und den Beruf?
- Welche Erwartungen haben Sie an den Ausbildungsbetrieb?
- Warum möchten Sie diesen Beruf erlernen?
- Welche beruflichen Pläne verfolgen Sie auf lange Sicht?
- Wenn Sie zuvor in einem anderen Berufsfeld gearbeitet haben: Aus welchen Gründen haben Sie sich für die berufliche Umorientierung entschieden?
Achten Sie darauf, dass das Motivationsschreiben für die Ausbildung einen Mehrwert für den Leser enthält. Konkret heißt das: Wiederholen Sie nicht einfach nur die Informationen, die Sie bereits an anderen Stellen Ihrer Bewerbung untergebracht haben.
Sehr wohl aber können Sie diese näher ausführen. Wenn z. B. aus Ihrem Lebenslauf und Ihrem Anschreiben hervorgeht, dass Sie in einer bestimmten Branche ein Praktikum absolviert haben, können Sie im Motivationsschreiben ausführlich Ihre Erfahrungen beschreiben. Erläutern Sie, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Sie erworben haben, von denen Ihr potentieller Ausbilder profitieren könnte.
Angenommen Sie haben bereits Arbeitserfahrung in einem handwerklichen Betrieb gesammelt, wollen nun aber „umsatteln“ und sich für eine Ausbildung im Pflegesektor bewerben. Dann können Sie beispielsweise angeben, dass Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen körperliche Arbeit und Schichtbetrieb gewöhnt sind.
Erkundigen Sie sich über den Ausbildungsbetrieb
Zwar dient das Motivationsschreiben für die Ausbildung in erster Linie dazu, dass sich Ihr potentieller Ausbilder ein Bild von Ihrer Person machen kann, trotzdem sollte es nicht ausschließlich um Sie gehen. Machen Sie vielmehr deutlich, warum Sie glauben, dass der von Ihnen gewählte Ausbildungsplatz perfekt zu Ihnen passt – und umgekehrt.
Informieren Sie sich dazu so ausführlich wie möglich über das Unternehmen, bevor Sie Ihr Motivationsschreiben für die Ausbildung beginnen, und heben Sie spezifische Eigenschaften lobend hervor. Handelt es sich z. B. um einen traditionsreichen Familienbetrieb, können Sie betonen, wie wichtig Ihnen Werte und Verbundenheit sind. Oder vielleicht weist die Firmengeschichte interessante Entwicklungen auf, die Sie beeindrucken.
Hier ist es wichtig, den richtigen Ton zu treffen. Einerseits sollten Sie sich nicht bei dem Arbeitgeber einschmeicheln, gleichzeitig sollte er beim Lesen aber auch nicht das Gefühl haben, dass Ihnen der Betrieb eigentlich gleichgültig ist, weil Sie sich ohnehin noch auf drei andere Stellen bewerben – selbst wenn das der Fall ist.
Das Motivationsschreiben für die Ausbildung: Der Ton macht die Musik
Wenn wir grad beim richtigen Ton sind: Vermeiden Sie pathetische Phrasen. Sätze wie „Seit meiner Kindheit habe ich davon geträumt, bei Ihnen arbeiten zu dürfen“ wirken nicht nur oberflächlich und einfallslos, sondern im schlimmsten Fall auch lächerlich.
Aber auch zu nüchterne Sätze sollten Sie vermeiden, besonders wenn Sie davon ausgehen müssen, dass der Arbeitgeber sie schon dutzende Male gelesen hat. „Hiermit bewerbe ich mich als XY“ ist als Texteinstieg unkreativ und langweilig und hebt Sie nicht von der Masse ab.
Das Motivationsschreiben – mit Muster zu Ausbildung, ja oder nein?
Achten Sie darauf, dass Motivationsschreiben für die Ausbildung in Ihrem natürlichen Sprachstil zu verfassen.
Besonders Menschen, die es nicht gewohnt sind, sich schriftlich auszudrücken, lassen sich oft dazu verleiten, einfach eine Vorlage für ein Motivationsschreiben um eine Ausbildung zu verwenden, ohne sie Ihrem eigenen Sprachgebrauch anzupassen.
Darum gilt: Wer beim Motivationsschreiben für eine Lehrstelle eine Vorlage nutzt, sollte sich an ihrer Struktur und dem Textfluss orientieren, nicht jedoch an ihrem Inhalt.
Generell sollte ein Motivationsschreiben für eine Ausbildung max. 2 Seiten umfassen, eine Seite ist jedoch besser. Der Aufbau sollte in etwa so aussehen:
- Eigene Kontaktdaten
- Adressat
- Überschrift
- Anrede
- Einleitung, die den Leser zum Weiterlesen animiert
- Hauptteil
- Schlussteil, mit Überleitung zur Einladung zum Vorstellungsgespräch
- Verabschiedung
- Unterschrift
Das Motivationsschreiben für Lehrlinge: Ein Muster
Noch einmal soll an dieser Stelle betont werden, dass diese Vorlage lediglich veranschaulichen soll, wie das Motivationsschreiben für eine Ausbildung aussehen kann. Bewerber können so einen Eindruck gewinnen, in welchem Ton sie das Schreiben verfassen können, in welcher Reihenfolge sich bestimmte Sachverhalte ansprechen lassen und wie umfangreich die einzelnen Bestandteile des Motivationsschreibens ausfallen sollten.
Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei nur um ein Muster handelt. Übernehmen Sie dieses daher nicht unverändert.
Muster: Motivationsschreiben Ausbildung (.doc)
Muster: Motivationsschreiben Ausbildung (.pdf)
Beroise meint
5. September 2023 at 16:14
Guten Tag und danke fur die Hilfe.Das War sehr interessant und ich kann schon eine Motivationschreiben Schreiben.