Kurz & knapp: Das Traineeship
Nein. Ein Traineeprogramm bzw. ein Traineeship ist gemäß Definition im Gegensatz zu einem Praktikum ein bezahltes Arbeitsverhältnis in Vollzeit für Berufseinsteiger bzw. Absolventen aus einem Bachelor- oder Masterstudiengang. Darüber hinaus soll ein Trainee langfristig im Unternehmen arbeiten, während Praktikanten für gewöhnlich nur für eine kurze Zeit beschäftigt werden.
Traineeprogramme basieren auf einem befristeten Arbeitsvertrag, der – je nach Unternehmensgröße, Konzeption des Programm sowie (Vor-)Kenntnissen des Trainees – in der Regel zwischen sechs und 24 Monaten umfasst.
Ja. Ein Trainee erhält ein Gehalt, das regelmäßig ausgezahlt wird. Die Gehalt eines Trainee ist dabei sowohl von der Größe des Unternehmens als auch von dessen Standort abhängig. Beispielsweise fallen die Gehälter im Süden Deutschlands generell höher aus als im Osten der Bundesrepublik.
Inhalt
Berufsstart als Trainee: Die Bedeutung eines Traineeship für die Karriere
Als Trainee werden im heutigen Arbeitskontext für gewöhnlich Hochschulabsolventen und Hochschulabsolventinnen bezeichnet, die mindesten über einen Bachelor-Abschluss verfügen, und in unterschiedlichen Unternehmensbereich ausgebildet werden, um dadurch für eine spätere Führungstätigkeit in einer Firma vorbereitet zu werden. Ein Trainee wird nicht ohne Studium eingestellt.
Unternehmen bieten ein Traineeship oder sogenannte Trainee-Programme gezielt an, um Uni- bzw. Hochschulabsolventen gezielt als Fach- und Führungskräfte auszubilden. Da Firmen zudem viel in Traineeprogramme investieren und qualifizierte Mitarbeiter an das Unternehmen binden wollen, sind die Übernahmechancen nach Beendigung des Traineeship besonders hoch.
Im deutschen Sprachgebrauch werden Traineeship oder Traineeprogramm synonym etwa auch als Traineestelle, Fachtraineeprogramm, Nachwuchsführungskräfteprogramm, Future Leaders Programm, Graduate Programm oder International Graduate Program bezeichnet.
Ablauf des Traineeship: Gezielte Betreuung durch Förderprogramme und Mentoren
Da ein Traineeprogramm keinen geschützten Begriff darstellt, variieren Aufbau, Ablauf, Ausbildungsinhalte sowie die Dauer je nach Unternehmen.
Dennoch sollte die Konzeption eines Traineeprogramm bestimmte Kriterien umfassen, um eine bestmögliche Förderung des Trainees zu garantieren:
- Trainees müssen sich bestmöglich mit der Unternehmensstruktur vertraut machen, um eine spätere Führungs- oder Expertenposition einnehmen zu können. Deshalb sollten Sie die Möglichkeit erhalten, mehrere Abteilungen zu durchlaufen, um einen profunden Eindruck in die verschiedenen Fachbereiche und Tätigkeitsfelder innerhalb der Firma zu erhalten und entsprechende Kompetenzen entwickeln zu können.
- Diesbezüglich werden Trainees im Verlauf des Programms in verschiedene Projekte eingebunden, während ihnen dabei kontinuierlich mehr Verantwortung zugesprochen wird.
- Darüber hinaus werden die Fachkompetenzen der Trainees in Seminaren, Workshops, Schulungen oder in Form von Coachings kontinuierlich gefördert.
- Bei international operierenden Firmen kann ein Auslandsaufenthalt Teil des Traineeprogramms sein.
Im Arbeitsalltag erfolgt die Einarbeitung des Trainees für gewöhnlich durch einen Mentor, der dessen Instrukteur und erster Ansprechpartner bei fachlichen sowie bei persönlichen Anliegen ist. Mentoren können ehemalige Trainees oder Abteilungs- und Personalleiter sein. In manchen Unternehmen gehört ein Mentor nicht zum Personal der Firma, sondern ist extern angestellt.
Vorteile, die ein Traineeprogramm mit sich bringt
Ein Traineeprogramm kann mehr Vorteile für Berufseinsteiger bereithalten als ein Direkteinstieg. Während der Direkteinstieg in einer Firma für gewöhnlich mit einem höheren Einstieggehalt eingeht, ist dieser allerdings mit von Beginn an mit weitaus mehr Verantwortung verbunden.
Gemäß seiner Konzeption bzw. Definition bietet das Traineeprogramm Berufseinsteigern hingegen
- eine angeleitete Orientierung,
- Hilfestellung durch einen Mentor,
- Unterstützung bei der Karriereplanung,
- die gezielte Vorbereitung auf eine Führungsposition oder
- die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt.
Ein Traineeship ist zudem stets darauf ausgelegt, den ausgebildeten Trainee im Unternehmen zu behalten und bietet demgemäß eine hohe Chance auf eine anschließende Übernahme in Festanstellung.
Was verdient man als Trainee?
Laut Angaben der Jobbörse Absolventa (Stand November 2023) liegt das Gehalt als Trainee in der Bundesrepublik Deutschland im Durchschnitt bei etwa 45.700 Euro brutto.
Die Höhe der monatlichen Vergütung im Traineeship ist dabei unter anderem abhängig von
- dem Standort des Unternehmens bzw. dem Bundesland (ein Traineegehalt ist süddeutschen Firmen für gewöhnlich höher als etwa in den neuen Bundesländern),
- der Größe des Konzern sowie
- der Branche, in der die Firma agiert (bspw. wird ein Traineeship im Banking oder in der Pharmaindustrie besonders gut bezahlt).
Darüber hinaus können weitere Faktoren das Gehalt im Traineeship in entscheidendem Maße beeinflussen. Hierzu zählen etwa
- durch das Unternehmen angebotene Zusatzleistungen (bspw. Urlaubs– und Weihnachtsgeld),
- der Studiengang
- und der Studienabschluss des Trainees.
Nachgefragte Studiengänge – bspw. MINT-Studiengänge – erzielen in aller Regel besonders hohe Gehälter. Darüber hinaus kann die Differenz zwischen den Gehältern von Master und Bachelor-Trainees bis zu 1000 Euro pro Jahr betragen.
Im Jahr 2011 hat Absolvnta in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) die sogenannte Trainee-Auszeichnung ins Lebens gerufen. Hierbei handelt es sich um eine Auflistung von Unternehmen, die in Bezug auf Gehalt und Ausbildungsstruktur nachweisbar faire und hochwertig ausgestaltete Traineeprogramme anbieten. Einen Auswahl der ausgezeichneten Unternehmen finden Sie auf der Internetpräsenz von Absolventa.
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