Sich endlich nicht mehr mit der quälenden Unsicherheit herumschlagen, wie es weitergeht, wenn der Arbeitsvertrag ausläuft, keine aufreibenden Bewerbungsverfahren mehr über sich ergehen lassen, Zukunftspläne schmieden – ein unbefristeter Arbeitsvertrag ist wohl für die meisten Arbeitnehmer ein Traum.
Im Gegensatz zu einem befristeten wird ein unbefristetes Arbeitsverhältnis auf unbestimmte Zeit geschlossen. Es endet demzufolge nicht nach Ablauf einer vorher vereinbarten Laufzeit, sondern dauert im besten Fall bis zum Erreichen des Rentenalters an. Nichtsdestotrotz sollten Arbeitnehmer gewisse Aspekte beachten, wenn es darum geht, unbefristet einen Arbeitsvertrag zu schließen.
Kurz & knapp: Unbefristeter Arbeitsvertrag
Ein unbefristeter Arbeitsvertrag wird zwar auf unbestimmte Zeit geschlossen, ist allerdings nicht unkündbar.
Normalerweise finden die verlängerten Kündigungsfristen gemäß § 622 Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) Anwendung.
Ohne Sachgrund darf ein befristeter Arbeitsvertrag maximal drei Mal innerhalb von zwei Jahren verlängert werden, danach steht dem betroffenen Arbeitnehmer ein unbefristeter Arbeitsvertrag zu.
Welche Punkte sollte ein unbefristeter Vertrag abdecken? Was bedeutet ein unbefristeter Arbeitsvertrag für eine Kündigung? Und wann kann eine Entfristung sogar verpflichtend sein? All das klären wir im Ratgeber. Sie fragen sich zusätzlich, wie ein unbefristeter Arbeitsvertrag aussieht? Unser Muster bringt kostenlos Licht ins Dunkel.
Inhalt
Welchen Inhalt sollte ein unbefristeter Arbeitsvertrag aufweisen?
Der in Deutschland herrschenden Vertragsfreiheit ist es zu verdanken, dass Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer relativ frei darüber entscheiden können, welchen Umfang ein Arbeitsvertrag haben und welche Punkte er abdecken sollte. Daher können sich auch unbefristete Arbeitsverträge inhaltlich je nach Unternehmen unterscheiden. Um bestimmte Inhalte kommt allerdings kein Arbeitsvertrag herum – ob unbefristet oder befristet. Dazu zählen unter anderem die folgenden:
- Angaben zu Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- Beginn des Arbeitsverhältnisses
- Mögliche Befristung
- Probezeit (inklusive Dauer)
- Tätigkeit und Arbeitsort
- Vergütung
- Arbeitszeit
- Krankheit
- Urlaubsanspruch im Jahr
- Kündigungsfristen
Muster: Wie ein unbefristeter Arbeitsvertrag aussehen könnte
Ihr (zukünftiger) Arbeitgeber möchte den Arbeitsvertrag unbefristet schließen? Unser Muster gibt Ihnen kostenlos zumindest einen groben Überblick in Bezug auf Inhalt und Form. Vergessen Sie jedoch nicht: Arbeitsverträge können von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Sollte Ihr Vertrag abweichende Formulierungen aufweisen, bedeutet dies nicht automatisch, dass diese ungültig sind.
Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei nur um ein Muster handelt. Übernehmen Sie dieses daher nicht unverändert.
Muster Arbeitsvertrag (unbefristet).doc
Muster Arbeitsvertrag (unbefristet).pdf
Ist eine Kündigung bei unbefristetem Arbeitsvertrag trotzdem möglich?
Zwar wird ein unbefristeter Arbeitsvertrag auf unbestimmte Zeit geschlossen, allerdings schließt dies die Option einer Kündigung nicht aus. Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer können das Arbeitsverhältnis unter bestimmten Umständen gleichermaßen beenden.
Dabei finden jedoch meist die verlängerten Kündigungsfristen gemäß § 622 Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) Anwendung:
Für eine Kündigung durch den Arbeitgeber beträgt die Kündigungsfrist, wenn das Arbeitsverhältnis in dem Betrieb oder Unternehmen
- zwei Jahre bestanden hat, einen Monat zum Ende eines Kalendermonats,
- fünf Jahre bestanden hat, zwei Monate zum Ende eines Kalendermonats,
- acht Jahre bestanden hat, drei Monate zum Ende eines Kalendermonats,
- zehn Jahre bestanden hat, vier Monate zum Ende eines Kalendermonats,
- zwölf Jahre bestanden hat, fünf Monate zum Ende eines Kalendermonats,
- 15 Jahre bestanden hat, sechs Monate zum Ende eines Kalendermonats,
- 20 Jahre bestanden hat, sieben Monate zum Ende eines Kalendermonats.“
Wann Ihnen ein unbefristeter Arbeitsvertrag zusteht
Ein befristeter Arbeitsvertrag ohne sachlichen Grund darf maximal drei Mal innerhalb von zwei Jahren verlängert werden. Soll der betroffene Arbeitnehmer danach weiterhin im Unternehmen beschäftigt bleiben, steht ihm ein unbefristeter Arbeitsvertrag zu. Sollte sich der Arbeitgeber weigern, besteht normalerweise die Option einer Entfristungsklage.
E.H. meint
13. September 2023 at 9:55
Kündigung während der Probezeit
Rico meint
19. November 2021 at 12:20
Also wenn im Arbeitsvertrag steht Dienstverhältnis auf unbestimmte Zeit,ist er unbefristet??
Ute K. meint
17. Juli 2018 at 8:48
unbefristeter Vertrag Springer als Beifahrer, jetzt kein Einsatz.Nur Urlaubs und Kranheitsvertretung.Auch keinen Bescheid 4 Tage vorher erhalten.Was jetzt.Übrigens beendet die Firma ihre Tätigkeit zum 31.10.2018 wegen Übernahme durch ein anderes Unternehmen.