Haben Sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch in Ihrem Briefkasten oder Ihrem E-Mail-Konto entdeckt, ist die Freude erst einmal groß. Immerhin haben Ihre Bewerbungsunterlagen überzeugt und das gewünschte Unternehmen hat Interesse an Ihnen bzw. Ihrer Arbeit. Die erste Hürde ist also genommen.
Kurz & knapp: Vorstellungsgespräch
Da die meisten Arbeitgeber bereits nach 90 Sekunden wissen, ob sie einen geeigneten Kandidaten vor sich haben, ist eine gute Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch unerlässlich. Dies gilt auch, wenn die Bewerbungsunterlagen bereits sehr überzeugend waren.
Der Ablauf gliedert sich bei einem Vorstellungsgespräch meist in 5 Phasen: Unverbindliche Konversation, Kennenlernen, Präsentation, Rückfragen und Abschluss. Detailliertere Infos zu den verschiedenen Phasen finden Sie hier.
Die gängigsten 10 Fragen bei einem Vorstellungsgespräch haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
Inhalt
Spezifische Tipps rund um das Vorstellungsgespräch:
Je näher der Termin zum Bewerbungsgespräch jedoch rückt, desto mehr verfallen viele Menschen in Panik. Was, wenn ich den Arbeitgeber nicht von meiner Eignung für die Stelle überzeugen kann? Was, wenn ich die Antwort auf eine Frage nicht weiß? Was, wenn ich mich aus Nervosität um Kopf und Kragen rede?
Damit ebendies nicht geschieht, haben wir in diesem Ratgeber zahlreiche Tipps für ein gelungenes Vorstellungsgespräch zusammengefasst. Sie erfahren, was Sie bereits bei der Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch beachten sollten, wie das Gespräch normalerweise abläuft und welche Möglichkeiten Sie haben, um das Ganze durch eine gezielte Nachbereitung abzurunden.
Und sollte es dieses Mal nicht klappen, erklären wir außerdem, wie Sie aus Ihren Fehlern lernen können, damit das nächste Vorstellungsgespräch ein voller Erfolg wird!
Vorstellungsgespräch: Eine gute Vorbereitung ist das A und O
Die meisten Bewerber werden es kam glauben, doch Angaben der meisten Personaler zufolge steht für sie in einem Bewerbungsgespräch meist bereits nach den ersten 90 Sekunden fest, ob sich ein Kandidat für die angebotene Stelle eignet oder eben nicht. Dies baut natürlich erst einmal Druck auf. Durch eine präzise Vorbereitung kann das Vorstellungsgespräch jedoch trotzdem gemeistert werden.
Zunächst einmal sollten Sie sich über Ihre Einstellung klar werden. Wer gleich zu Beginn von einem unangenehmen Gespräch mit einem arroganten Personaler ausgeht, strahlt dies auch aus. Überlegen Sie sich stattdessen eine Strategie, wie Sie den Interviewer von sich und Ihren Fähigkeiten überzeugen können.
Folgende Fragen können bei der ersten Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch hilfreich sein:
- Wer bin ich?
- Was kann ich?
- Was will ich?
- Wie könnte der Arbeitgeber von mir profitieren?
Kleider machen Leute: Auch im Vorstellungsgespräch!
Tragen Sie im Bewerbungsgespräch die falsche Kleidung, kann dies Ihre Chancen auf den Job um einiges schmälern. Personaler deuten dies oft als sicheres Anzeichen dafür, dass Sie generell nicht ins Unternehmen passen. Um dies zu vermeiden, sollten Sie zumindest einige grundsätzliche Regeln befolgen:
- Bei einem Vorstellungsgespräch sollte Ihre Kleidung sauber und gepflegt sein. Zerknitterte Hemden, zerrissene Hosen, fleckige Blusen oder dreckige Schuhe sollten Sie daher zu Hause lassen.
- Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung zu der Branche passt, in der Sie sich auf eine Stelle beworben haben. Im Bankwesen wäre dies z. B. ein Anzug oder ein Kostüm. Als Frau sollten Sie allerdings auf einen zu kurzen Rock oder eine zu weit ausgeschnittene Bluse verzichten.
- Sie sollten sich in Ihrer Kleidung wohlfühlen. Ist dies nicht der Fall, merken Personaler dies relativ schnell und fragen sich automatisch, ob Sie Ihnen auch noch in anderen Bereichen etwas vorschwindeln. Solange Sie auf Natürlichkeit setzen, kann in der Regel nichts schiefgehen.
Typische Fragen im Vorstellungsgespräch
Möchten Sie für ein Vorstellungsgespräch üben und sich vorbereiten, sollten Sie die typischen Fragen nicht vergessen, die Arbeitgeber Bewerbern nur allzu gerne stellen.
Wir haben daher für Sie 10 Fragen zusammengefasst, mit denen Sie in einem Bewerbungsgespräch rechnen sollten:
- Was sind Sie für ein Mensch?
- Warum haben Sie sich gerade auf diesen Job beworben?
- Was macht Sie zum richtigen Kandidaten für diese Stelle?
- Welche Erwartungen stellen Sie an uns oder die ausgeschriebene Position?
- Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
- Was möchten Sie in beruflicher Hinsicht in fünf oder zehn Jahren erreicht haben?
- Warum haben Sie sich für diesen Beruf oder diese Branche entschieden?
- Was können Sie für uns tun, was andere nicht können?
- Warum haben Sie Ihre derzeitige Arbeit aufgegeben?
- Was sind Ihre Hobbys?
Vor allem wenn es um Stärken und Schwächen geht – beim Vorstellungsgespräch ist oft unklar, welche Antwort die richtige ist. Bereiten Sie sich nicht auf diese Art von Fragen vor, werden Sie schnell feststellen, dass Ihnen auf die Schnelle keine Antwort einfällt oder Sie sich eine zusammenstottern müssen. Machen Sie sich in Bezug auf die ausgeschriebene Stelle klar, worin Ihre Stärken und Schwächen liegen und antworten Sie ehrlich.
Obwohl die meisten gerade in einem Bewerbungsgespräch nicht von Schwächen sprechen möchten – mit Ehrlichkeit und möglichen Verbesserungsvorschlägen fahren Sie oft am besten. Fällt es Ihnen beispielsweise schwer, vor vielen Menschen zu sprechen, können Sie dies ruhig im Vorstellungsgespräch als Beispiel nennen.
Tipps für ein Vorstellungsgespräch: Das geht gar nicht
Genauso, wie es Dinge gibt, die Sie unbedingt bei einem Bewerbungsgespräch tun sollten, wie beispielsweise saubere Kleidung zu tragen, gibt es auch Verhaltensweisen, die Sie auf keinen Fall an den Tag legen sollten, wenn Sie Wert auf Ihre Karriere legen:
- Selbstbewusstsein mit Arroganz verwechseln: Was Ihrer Meinung nach ein gesundes Selbstvertrauen ausdrückt, kann für andere schnell als arrogant angesehen werden. Hören Sie daher stets gut zu und passen Sie Ihre Aussagen der vorherrschenden Stimmung an.
- Nicht auf den Punkt kommen: Sie sind nervös und hören einfach nicht mehr auf, zu reden? Das sollten Sie unbedingt in den Griff bekommen. Sprechen Sie deutlich und langsam, um souverän zu wirken.
- Ständig auf die Uhr schauen: Ein solches Verhalten beim Vorstellungsgespräch spricht entweder dafür, dass Sie sich wünschten, das Gespräch wäre schon vorbei, weil Sie noch etwas Wichtigeres vorhaben, oder dass Sie sich schlichtweg langweilen. Versuchen Sie daher, dies zu vermeiden.
- Handy oder Smartphone eingeschaltet lassen: Wird das Gespräch durch lautes Handyklingeln unterbrochen, kann dies unter Umständen als unhöflich angesehen werden. Schließlich hätten Sie es bereits im Vorfeld ausschalten können. Sollte es Ihnen trotzdem passieren, bleibt Ihnen nichts anders übrig, als sich zu entschuldigen und dies nachzuholen. Auf keinen Fall sollten Sie rangehen und mit dem Anrufer über das laufende Vorstellungsgespräch plaudern.
Zusammenfassung: Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch
- Termin zum Vorstellungsgespräch bestätigt (schriftlich oder telefonisch)?
- Angemessene und saubere Kleidung bereitgelegt?
- Notwendige Unterlagen (Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Einladungsschreiben, etc.) im Gepäck?
- Weg zum Unternehmen inkl. Fahrtzeit eingeprägt?
- Name des Ansprechpartners gemerkt?
- So viele Informationen wie möglich über das Unternehmen eingeholt?
- Antworten auf die typischen Fragen zur Bewerbung zurechtgelegt?
- Fragen zum Unternehmen und der ausgeschriebenen Position vorbereitet?
Wie gestaltet sich der Ablauf von einem Vorstellungsgespräch?
Bedenken Sie: Es geht bei einem Bewerbungsgespräch nicht darum, einfach noch einmal zu erzählen, was Sie in Ihrer schriftlichen Bewerbung bereits offengelegt haben. Vielmehr geht es für den Arbeitgeber darum, Sie persönlich kennenzulernen.
Zusätzlich möchte er herauszufinden, ob Sie fachlich für den Job geeignet und motiviert sind.
Ob Sie die gewünschten Voraussetzungen mitbringen, wird bei einem Vorstellungsgespräch meist in 5 Phasen geklärt. Diese sehen wie folgt aus:
- Unverbindliche Konversation: Wahrscheinlich ist Ihnen schon selbst aufgefallen, dass sich meist in den ersten Sekunden einer Begegnung zeigt, ob eine Person einem sympathisch ist oder nicht. Dies ist auch bei einem Bewerbungsgespräch der Fall. Aus diesem Grund kommt es bereits in der ersten Phase darauf an, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Versuchen Sie, ruhig und gelassen zu wirken, achten Sie auf einen festen Händedruck (jedoch ohne zum Knochenbrecher zu mutieren), sehen Sie dem Personaler in die Augen und setzen Sie ein Lächeln auf. Ein gesundes Maß an Selbstvertrauen ist hier bereits die halbe Miete, übertreiben sollten Sie es allerdings nicht. Dies hätte einen gegenteiligen Effekt.
- Kennenlernen: In der zweiten Phase, nachdem kurz darüber geplaudert wurde, ob Sie gut hergefunden haben oder wie es Ihnen geht, möchte der Arbeitgeber Sie kennenlernen. Er wird daher wollen, dass Sie etwas über Ihre bisherige berufliche Karriere erzählen. Es ist dabei besonders wichtig, dass Sie im Vorstellungsgespräch nicht nur Ihren Lebenslauf wiedergeben. Erläutern Sie Ihre vorherigen Tätigkeiten wenn möglich etwas genauer und erklären, weshalb Sie aufgrund Ihrer daraus gewonnen Kenntnisse ein Gewinn für das Unternehmen wären.
- Präsentation: Im dritten Schritt wird Ihnen der Arbeitgeber das Unternehmen selbst sowie die Anforderungen vorstellen, welche der ausgeschriebene Job mit sich bringt. Dies bedeutet für Sie jedoch keinesfalls eine Einladung zum Wegdösen. An dieser Stelle kann sich nämlich eine gute Vorbereitung besonders auszahlen. Durch clever eingeschobene Anmerkungen können Sie dem Personaler zeigen, dass Sie sich mit dem Unternehmen und seinem Anspruch an die Mitarbeiter beschäftigt haben. Fallen Sie ihm dabei jedoch nicht ins Wort, sondern lassen ihn ausreden.
Nach dem Bewerbungsgespräch: Tipps für die Nachbereitung
Haben Bewerber das oft gefürchtete Vorstellungsgespräch endlich hinter sich gebracht, fällt den meisten erst einmal ein Stein vom Herzen. Ab sofort heißt es warten. Diese Wartezeit müssen (und sollten!) Sie jedoch nicht mit Herumsitzen verbringen. Stattdessen gibt es einige Punkte, die Ihre Chancen auf den Job möglicherweise noch erhöhen:
- Bedanken Sie sich schriftlich für das Gespräch: Ein Dankschreiben zu versenden, gilt in Bewerberkreisen als total out? Umso besser, denn so können Sie sich von der Masse abheben und nochmal betonen, wie gut Ihnen das Vorstellungsgespräch gefallen hat. Sie können sich außerdem erneut für die Aufmerksamkeit und die Zeit bedanken, welche Ihnen der Personaler gewidmet hat. Achten Sie jedoch darauf, bei einem solchen Schreiben nicht zu übertreiben.
- Klären Sie ab, wann Sie mit einer Entscheidung rechnen können: Es kommt immer wieder vor, dass Bewerber direkt im Anschluss an das Gespräch vergessen, zu fragen, wann sich der Arbeitgeber bei Ihnen meldet. Möchten Sie sich darüber informieren, sollten Sie es jedoch erst frühestens drei Tage nach dem Bewerbungsgespräch tun, eine Woche ist sogar noch besser. Rufen Sie nicht jeden Tag an und erkundigen sich, so gehen Sie den Verantwortlichen schnell auf die Nerven.
- Lassen Sie sich nicht herunterziehen: So manches Unternehmen lässt sich unglaublich viel Zeit mit der Entscheidung und treibt die Bewerber damit fast in den Wahnsinn. Noch unhöflicher ist es, wenn Sie nicht mal mehr eine Absage erhalten. Zwei bis drei Wochen nach dem Gespräch können Sie noch einmal nachfragen und betonen, dass Sie noch andere Jobs in Aussicht haben. Sollte danach immer noch nichts kommen, sollten Sie nicht weiter warten und sich stattdessen nach etwas neuem umsehen.
- Geben Sie nicht auf: Verlassen Sie sich nie auf ein einzelnes Unternehmen, sondern versuchen Sie, ein Vorstellungsgespräch bei mehreren Firmen zu erreichen. Jedes dieser Gespräche können Sie als Lektion ansehen, da Sie mit der Zeit immer gelassener und erfahrener werden. Anstatt sich runterziehen zu lassen, sollten Sie jedes Gespräch als weitere Chance sehen.
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